Leere
ist der Pfad,
auf welchem der
in seiner Mitte
ruhende Mensch geht.
Tsongkhapa (1357 – 1419)
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke, 11.9.1902, Paris
Ich fürchte, dass Du, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb Deine Stirn verhärtest; dass Du Dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst.
Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz anfängt, hart zu werden.
Bernhard von Clairvaux (* um 1090 – 1153) in einem Brief an Papst Eugen III. (+ 1153)
An welchem Ort
ich auch stehe,
da meditiere ich,
da arbeite ich
einen Heilsgedanken durch.
Seneca (4 v.u.Z. – 65 n.u.Z.)