Weder ist dieses Licht sinnlich,
noch schauten es die,
die es schauten,
mit rein sinnlichen Augen,
sondern mit solchen,
die durch die Kraft des göttlichen Geistes
gewandelt waren.
Gregorius Palamas (1296 – 1359)
Die Weisheit aller Zeiten und aller Erdteile spricht zu uns über den Weg zu unserer Tiefe. Er ist auf unzählige verschiedene Weisen beschrieben worden. Aber alle, die sich um diesen Weg bemüht haben, Mystiker und Priester, Dichter und Philosophen, Ungebildete und Gebildete, alle, die ihn beschritten haben – sei es durch Beichte, einsame Selbsterforschung, innere oder äußere Katastrophen, Gebet, Versenkung -, alle haben dieselbe Erfahrung bezeugt. Sie erfuhren, dass nichts dem Bilde entsprach, das sie von sich hatten, selbst wenn sie in eine tiefere Schicht unter die täuschende Oberfläche vorgestoßen waren. Jene tiefere Schicht wurde selbst zur Oberfläche, wenn eine noch tiefere entdeckt wurde. Das ereignete sich immer und immer wieder, solange sie lebten, solange sie sich auf dem Weg zu ihrer Tiefe befanden.
Paul Tillich (1886-1965) in: Religiöse Reden. Berlin / New York 1987, S. 55
Yin und Yang – Quelle: wikimedia/gemeinfrei
In grauer Vorzeit atmeten die Wahren Menschen Yin und Yang. Alle Wesen schauten zu ihrer Tugend auf und fanden sich so in friedlicher Harmonie. In diesen Zeiten wirkten die Führer im verborgenen und schufen spontan reine Schlichtheit. Reine Schlichtheit war noch nicht verlorengegangen, und so waren die Zehntausend Wesen frei und ungezwungen.
Aus dem taoistischen Buch „Wen-tzu“, Kapitel 172
Mehr zu Wu Wei und Taoismus hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/2019/03/16/wu-wei-nicht-handeln-und-den-geschehnissen-ihren-lauf-lassen-5-mai-im-mystikkreis-koeln/
Willst Du wissen,
wer Du warst,
so schau,
wer Du bist.
Willst Du wissen,
wer Du sein wirst,
so schau,
was Du tust.
Siddhartha Gautama (563 v.u.Z. – 483 v.u.Z.) zugeschrieben