Buchtipp IX – In deiner Weite lass mich Atem holen (Giannina Wedde)

Giannina Wedde

In deiner Weite lass mich Atem holen
Segensworte für die Lebensreise

Vier Türme Verlag, 202 Seiten, 19,- €
ISBN 978-3-7365-0136-2
Münsterschwarzach, 2018

„Wer segnet, legt den Atem Gottes wie Tau auf die zitternden Gräser“. Was für ein poesievoller Satz. Giannina Wedde hat in ihrem Buch 110 Segenstexte geschrieben, in denen Sätze solcher Intensität zu finden sind. Segenstexte, die für Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen und Altersspannen eine Brücke sein können. Inspirierend schon die ersten Texte zur Einleitung, die sie mit dem Titel des Buches überschrieben hat. Da betont sie nicht nur, dass wir Mitschöpfende sondern auch, dass wir zum Segnen bevollmächtigt sind. In einem zweiten Kapitel bietet Giannina Wedde ermutigende Segenstexte von ihr für Paare, Neugeborene und Kinder, für berufliche Entfaltung, Naturverbundenheit, Sterbende, Verstorbene und Trauernde an. Am Schluss in dieser Reihe stehen Haussegen. Darauf, dass Segnen eine „Grundgeste des Christentums“ ist, weist sie in ihrem dritten Kapitel hin, in dem sie die biblische Tradition des Segens beleuchtet.

Wedde zeigt auf, dass viele Menschen heute den Wunsch haben, Segen zugesprochen zu bekommen. Dies inzwischen auch außerhalb von kirchlichen Ritualen und Zeremonien. Die von ihr geschriebenen Segenstexte können auf sehr unmittelbare Weise all jenen wichtig werden, denen ein begleitender Segen von Bedeutung ist. So, wie sie in ihrem Text „Der Atem Gottes schreibt“: „Die Blüte zu rufen inmitten der Wüste, die Stille zu atmen im tosenden Lärm, den Engel zu halten, der gehen will, das ist Segnen“.

Mit „In deiner Weite lass mich Atem holen“ hat Giannina Wedde ein Buch vorgelegt, das in einer poetischen Sprache die Brücke von Mensch zu Mensch und von Mensch zu Gott schlagen kann.

© Werner A. Krebber

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Selig die Bringer des Friedensreichs

Foto: © wak

Als er die Massen sah, stieg er auf den Berg, setzte sich undseine Jünger kamen zu ihm. Und er tat seinen Mund auf und lehrte sie, sagend:

Selig sind die Bettelmönche, denn für sie ist das Reich der Himmel da.
Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.
Selig die Milden, denn sie werden das Land Israel erben.
Selig, die hungern und dürsten, Gerechte zu sein, denn sie sollen satt werden.
Selig die Erbarmenden, denn sie werden Erbarmen finden.
Selig die im Herzen Reinen, denn sie werden Gott sehen.
Selig die Bringer des Friedensreichs, denn sie werden Gottes Töchter* und Söhne heißen.
Selig, die verfolgt werden, weil sie Gerechte sind, denn für sie ist das Reich der Himmel da.
Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und über euch alles Böse lügnerisch sagen um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn wird groß sein im Reich der Himmel. So haben sie die Propheten vor euch verfolgt.

Carl-Friedrich von Weizsäcker (1912 – 2007) in: Der Garten des Menschlichen, München/Wien 1977

*Die „Töchter“ habe ich hinzugefügt  😉

Zum 11. September 2011

Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte:

Selig, die Armen im Geiste; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Matthäus 5,3-12

Eine graphische und musikalische Aufbereitung der Seligpreisungen findet sich hier:  http://www.e-water.net/beatitudes_de.html

 

P.S. Genau vor einem Jahr erschien das Editorial, also der erste Beitrag von „mystikaktuell“; zur Erinnerung: https://mystikaktuell.wordpress.com/category/editorial/