Religion beschränkt sich nicht auf das, was ihre Tempel ausstellen und ihre Riten und Traditionen verkünden, sondern darauf, was sich in den Seelen verbirgt und welche Vorsätze in die Tat umgesetzt werden.
Khalil Gibran (1883 – 1931)
Ja, wir sind Widerhall ewigen Halls.
Was man das Nichts nennt, ist Wurzel des Alls.
Aber das wollen wir mutig vergessen,
Wollen die Kreise des Da-Seins durchmessen!
Was hier nicht gebunden wird, ist nirgends gebannt.
Wie weit eine Liebe sich spannt
In die Zeit, in die Tat, in das Glück ihrer Erde,
So tief wird sie zeugen im ewigen Werde.
Hans Carossa (1878 – 1956)
Gefunden bei #CressPahl
„Abba Evagrios hat gesagt: ,Einmal ging ich zu Abba Makarios, geplagt von den Gedanken der Leidenschaften des Leibes. Ich sagte zu ihm: ,Mein Vater, sag‘ mir ein Wort, daß ich davon lebe!‘
Abba Makarios antwortete mir: ,Befestige das Tau am Pflock, und durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus wird die Barke die dämonischen Wellen durchqueren, die Wogen dieses schlammigen Meeres und die Dunkelheit der Finsternis dieser eitlen Welt.‘
Ich sagte zu ihm: ,Was bedeutet die Barke, was das Tau und was der Pflock?‘
Abba Makarios sagte zu mir: ,Die Barke, das ist dein Herz: behüte es. Das Tau, das ist dein Intellekt: befestige ihn an unserem Herrn Jesus Christus, der der Pflock ist. Er hat Macht über alle Wogen und dämonischen Wellen, die die Heiligen bekämpfen. In der Tat, ist es nicht ein leichtes, bei jedem Atemzug zu sagen: Mein Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner! Ich preise dich, mein Herr Jesus! Und wenn du von den Leidenschaften bedrängt wirst und den Widerwärtigkeiten dieser Welt, zu sagen: Mein Herr Jesus, komm mir zu Hilfe? Während der Fisch noch die Welle verschlingt, ist er schon gefangen, ohne es zu merken…'“
Ramana Maharshi / Bildquelle wikimedia – gemeinfrei
Das, in dem alle diese Welten dauerhaft zu existieren scheinen,
das, dessen Besitz alle diese Welten sind,
das, woraus alle diese Welten entstehen,
das, wofür alle diese Welten existieren,
das, wodurch alle diese Welten in Erscheinung treten,
und das, was in der Tat dies alles ist –
das allein ist die existierende Wirklichkeit.
Lasst uns dieses Selbst, das die Wirklichkeit ist, im Herzen hochhalten.
Ramana Maharshi (1879 -1950)
Weitere Informationen zu dem Treffen des Mystikkreises am 7. Juli hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/2019/06/07/ramana-maharshi-und-doing-nothing-mystikkreis-am-7-juli-2019/
Gib acht auf diesen Tag!
Denn er ist das Leben.
Das wahre Leben des Lebens.
In seiner kurzen Dauer
Ruht alle Wahrheit
Und alle Wirklichkeit deiner Existenz:
Die Seligkeit des Wachseins,
Der Ruhm der Tat,
Die Herrlichkeit der Leistung.
Denn Gestern ist nur ein Traum
Und Morgen nur eine Vision.
Aber heute gut gelebt
Macht jedes Gestern
Zu einem Traum des Glücks
Und jedes Morgen
Zu einer Vision der Hoffnung.
Darum gib acht auf diesen Tag.
Dies sei dein Gruß an jede neue Sonne.
Kalidasa (5. Jahrhundert)
Diese Version des Textes „Achte gut auf diesen Tag…“ fand ich in Henning von der Osten: Über die Welt und über Gott. Zeitgemäße Antworten auf 11 Grundfragen des Lebens. Bielefeld 1993, S. 164
Bildquelle: wikimedia/ gemeinfrei
1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
2. Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern – nur mich selbst.
3. Nur für heute werde ich in der Gewißheit glücklich sein, daß ich für das Glück geschaffen bin – nicht für die anderen, sondern auch für diese Welt.
4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, daß die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
6. Nur für heute werde ich eine gute Tat verbringen, und ich werde es niemandem erzählen.
7. Nur für heute werde ich etwas tun, für das ich keine Lust habe zu tun: sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, daß es niemand merkt.
8. Nur für heute werde ich fest glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, daß die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
9. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist – und ich werde an die Güte glauben.
10. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen – und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit.
Papst Johannes XXIII. / Angelo Giuseppe Roncalli (1881 – 1963)
Jemand, der nur durch einen Schleier schaute,
aber den Schleier für das Antlitz hielt,
hat sehr zutreffend gesagt,
dass es dein Ziel sei,
du selbst zu werden.
Und er sagte ebenso richtig,
dass es die Natur des Menschen sei,
über sich hinauszuwachsen.
Dies ist wahrlich seine Natur,
und er selbst zu werden
ist in der Tat
das göttliche Ziel seiner Selbsttranszendenz.
Sri Aurobindo (1872 – 1950)
Gib acht auf diesen Tag!
Denn er ist das Leben.
Das wahre Leben des Lebens.
In seiner kurzen Dauer
Ruht alle Wahrheit
Und alle Wirklichkeit deiner Existenz:
Die Seligkeit des Wachseins,
Der Ruhm der Tat,
Die Herrlichkeit der Leistung.
Denn Gestern ist nur ein Traum
Und Morgen nur eine Vision.
Aber heute gut gelebt
Macht jedes Gestern
Zu einem Traum des Glücks
Und jedes Morgen
Zu einer Vision der Hoffnung.
Darum gib acht auf diesen Tag.
Dies sei dein Gruß an jede neue Sonne.
Kalidasa (5. Jahrhundert)
Jemand, der nur durch einen Schleier schaute,
aber den Schleier für das Antlitz hielt,
hat sehr zutreffend gesagt,
dass es dein Ziel sei,
du selbst zu werden.
Und er sagte ebenso richtig,
dass es die Natur des Menschen sei,
über sich hinauszuwachsen.
Dies ist wahrlich seine Natur,
und er selbst zu werden
ist in der Tat
das göttliche Ziel seiner Selbsttranszendenz.
Sri Aurobindo (1872 – 1950)