Das unendliche Glück den Buddha zu sehen oder zu hören

Foto: (c) wak

Sehr schwer ist es, selbst in tausend Millionen von Weltzeitaltern das Wort des Buddha zu vernehmen, wievielmehr erst ihn zu schauen, was das höchste Mittel zur Vernichtung der Zweifel ist.
Einen guten Anblick hat der, der ihn geschaut, diese Leuchte der Welt, das Ziel aller Lehren erreicht hat, der ein Zugang zum Heil für die Geschöpfe der drei Welten und ein Reinigungsmittel für alle Wesen ist.
Ein großes aus guten Taten bestehendes Feld, ein erfreuender Kreis der Erkenntnis, erleuchtet die unermessliche Welt und vermehrt die Masse der guten Taten.
Er zerreißt das Netz der Leiden, er läutert die Masse der Erkenntnis. Keine Furcht vor Unheil besteht für diejenigen, von denen der Überwinder erfreut wird.
Groß und mächtig wird der Geist derjenigen, die den Besten der Menschen schauen, und unermessliche strahlende Kraft der Weisheit wird ihnen zuteil.

Moritz Winternitz (1863 – 1937) in: Der Mahayana-Buddhismus. Nach Sanskrit- und Prakrittexten. Tübingen 1930, S. 19

Und Kamadeva lachte…

Am Anfang griff Kamadeva nach einem unentwickelten Kosmos und formte das das Vorstellbare aus dem Unvorstellbaren. Die Weisen, die mit Weisheit in ihre Herzen blickten, sahen die alles durchdringende Kraft als allmächtigen Gott Gestalt annehmen – Kamadeva.

Sie verneigten sich vor der Gottheit, sangen Lobeshymnen und brachten feierliche Opfer dar. Aber Kamadeva lehnte ihre Opfergaben und Lieder ab und lachte. Als er sie so mit schallendem Gelächter verhöhnte, waren sie verwirrt und fragten nach dem Grund dafür.

Kamadeva schmiedete sein Lachen in Worte:

„Wenn ein Mensch, der fromm ist, Verdienst durch heilige Handlungen sucht, lache ich über ihn.

Wenn ein Mensch, der intelligent ist, durch Wissen Verständnis sucht, lache ich ihn aus.

Wenn ein Mensch, der rechtschaffen ist, Ehre durch tugendhafte Taten sucht, so lache ich ihn aus.

Wenn ein Mensch, ob weise oder töricht, tugendhaft oder verdorben, Befriedigung in der Liebe sucht, lache ich auch über ihn.

Wenn er sich einbildet, mein Verbündeter zu sein, lache ich besonders über ihn.“

„Aber warum?“, fragten die Weisen.

Und Kamadeva lachte über ihre Frage.

Aus dem Hasyalapa Brahmana

Ich sag‘ es jedem daß er lebt

 

Foto: © wak

Ich sag‘ es jedem, daß er lebt
Und auferstanden ist,
Daß er in unsrer Mitte schwebt
Und ewig bei uns ist.

Ich sag‘ es jedem, jeder sagt
Es seinen Freunden gleich,
Daß bald an allen Orten tagt
Das neue Himmelreich…

Novalis (1772–1802) in: Schriften. Die Werke Friedrich von Hardenbergs. Band 1, Stuttgart 1960–1977, S. 169-170