Im Strick
erkennt man fälschlich
eine Schlange.
Solange man ihn sieht
in falschem Licht.
Wer richtig prüft,
der findet keine Schlange –
die Vielheit existiert für Weise nicht.
Shankara (* um 788 – um 820)
Hast du dich selbst lieb, so hast du alle Menschen lieb wie dich selbst. Solange du einen einzigen Menschen weniger lieb hast als dich selbst, so hast du dich selbst nie wahrhaft lieb gewonnen, – wenn du nicht alle Menschen so lieb hast wie dich selbst, in einem Menschen alle Menschen: und dieser Mensch ist Gott und Mensch. So steht es recht mit einem solchen Menschen, der sich selbst lieb hat und alle Menschen so lieb wie sich selbst, und mit dem ist es gar recht bestellt
Meister Eckhart (1260 – 1328) in seiner Predigt „Qui audit me“ (Eccli. 24,30) Josef Quint, Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, 1977, S. 214
Hast du dich selber auf die rechte Art lieb, so hast du alle Menschen lieb wie dich selbst. Solange du einen Menschen weniger liebhast als dich selbst, gewannst du dich selbst nie wahrhaftig lieb. Nur mit dem sich auf rechte Art selbst liebenden Menschen steht es gut, so dass er alle Menschen ebenso liebhat wie sich selbst.
Meister Eckhart (1260 – 1328)
In Meister Eckhart: Vom Wunder der Seele. Stuttgart 1963, S. 67
Das Gemüt klärt sich
von seinen Unreinheiten
und wird klar genug,
die Wahrheit zu spiegeln:
das wahre Selbst.
Das ist unmöglich,
solange das ICH tätig ist
und auf Selbstbehauptung drängt.
Ramana Maharshi (1879 – 1950)
Solange ich
dies oder das
bin oder habe,
bin und habe ich
nicht alles.
Läutere dich,
bis du weder
dies noch das
bist oder hast.
Dann bist du
überall und alles.
MeisterEckhart (1260 – 1328)