Kraft unserer Liebe

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Die Selbsterkenntnis lehrt uns,
woher wir kommen,
wo wir sind
und wohin wir gehen.

Wir kommen von Gott
und sind in der Verbannung.
Und da die Kraft unserer Liebe
uns zu Gott zieht,
sind wir uns dieser Verbannung bewusst.

Jan van Ruusbroec (1293 – 1381)

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Im Urgrund des eigenen Geistes erwachen

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Der Geist aller Lebewesen ist im tiefsten Grund licht, lauter und leer. Dieser Geist wird Urgrund der Erleuchtung genannt. Unter dem Einfluss der Trübungen des Geistes irren die Wesen, da es ihnen an Selbsterkenntnis mangelt, im Samsara umher. Wer Selbsterkenntnis und Einsicht in den Urgrund des eigenen Geistes gewonnen hat, der ist ein Weiser, ein Geläuterter, ein Erwachter.

Milarepa (1052-1135)

Woher wir kommen wo wir sind und wohin wir gehen

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Die Selbsterkenntnis lehrt uns,
woher wir kommen,
wo wir sind und wohin wir gehen.
Wir kommen von Gott
und sind in der Verbannung.
Und da die Kraft unserer Liebe
uns zu Gott zieht,
sind wir uns dieser Verbannung bewusst.

Jan van Ruysbroek (1293–1381)

Der Berg verleiht Selbsterkenntnis

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Der Berg verleiht Selbsterkenntnis,
aber die meisten Menschen haben
andere, stärkere Begierden
und suchen nicht wirklich
dieses tiefe Wissen.

Ramana Maharshi (1879 – 1950)

Entdeckung der inneren Welt

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In seinem Grund … findet der Mensch den inneren Meister als das ‚Ziehen‘ und ‚Sich-Wenden` zu Gott, als Heiligen Geist (den Tauler viel ausdrücklicher nennt als Eckhart und Seuse). Dieser überformt den Menschen und vergottet ihn, zurück in den Ursprung, wo der Mensch von Ewigkeit „Gott in Gott” war.

Was dabei als ,Lauterkeit`, Bildlosigkeit‘, ,Weiselosigkeit‘ usw. beschrieben wird, weist übrigens in die Nähe jener ,Leerheit‘, wie sie im Mahayana-Buddhismus, auf dessen Hintergrund sich auch die Zen-Erfahrung ausspricht, als Kennzeichnung des Absoluten verstanden wird, d.h. ,bar jeder Bestimmung‘. Die von Tauler aufgezeigte eigentümliche Rolle der Verwirklichung des eigenen Nichts — im Nichts Gottes — kann hier ebenfalls nicht näher mit der entsprechenden Zen-Erfahrung verglichen werden. Sie ist für Tauler allerdings das wichtigste Moment auf dem Wege der Entdeckung der inneren Welt!

In diesem Vorgang der Vernichtung kommt der schmerzlichen Selbsterkenntnis sowie der Angst — dem ,Gejagtwerden‘, wie es Tauler wiederholt beschreibt — eine wesentliche Aufgabe zu, um den mystischen Durchbruch als Gottesgeburt im Menschen letztendlich zu ermöglichen. Dabei darf die Liebe als entscheidender Faktor nicht übersehen werden!

Emmanuel Jungclaussen (1927 -2018) in: Der Meister in dir. Die Entdeckung der inneren Welt nach Johannes Tauler. Freiburg / Br. 1975

Heiligung ist Sehen – der Heilige ist Seher

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Heiligung ist „Sehen“, der Heilige ist Seher. Diesen Tatbestand, der seinen inneren Beruf zum Schauen des Ewigen in Welt wie Seele beweist, der (gegen die Ablehnung des Faustischen durch die Reformation) eben solche Artung als die seine erhärtet, sucht er zu deuten. Seele und Welt, Selbsterkenntnis und Erkennen des Alls sind ein und dasselbe, nur in der Form verschieden. Indem er sorgend in frommer Be obachtung und Pflege seine Seele zu suchen wähnt, findet er die große Frage und das Wissen: „wie alle Wesen aus einem einigen Mysterio urständen und wie sich dasselbe Mysterium von Ewigkeit immer in sich selber erbäre, wie das Gute ins Böse und das Böse ins Gute verwandelt werde“. Böhme sieht und lebt kosmisch – auch das Persönlich-Menschliche. Das religiöse Interesse umgreift nicht mehr nur Seele und Menschheit, umgreift das All und bettet das Persönliche und Menschliche darin ein.

Paul Hankamer (1891 – 1945) in der „Einführung zu ‚Das Böhme-Lesebuch‘“

Der vollständige Text ist hier zu lesen:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH IV
CI. JAHRGANG WINTER 2020 / 2021
4. Quartalsausgabe November, Dezember, Januar
gebunden. ISBN-Nr. 978-3-948594-04-6

HEFT 10 | November 2020
TITELTHEMA: JACOB BÖHME

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Für die Wahrheit einstehen

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Die Wahrheit leben heißt unter anderem, die Wahrheit bekennen und für sie einstehen, nicht in blindem Fanatismus, sondern mit der Stärke der Überzeugung und dem Vorbild der Güte, unter Inkaufnahme des Gespötts jener, denen bis dahin noch jede Spur der höheren Erkenntnis versagt geblieben ist. – Eine der großen mystischen Wahrheiten lautet: Es gibt keine höhere Erkenntnis ohne Selbsterkenntnis.

René Bütler (1923 – 2016)

Urgrund der Erleuchtung

Milarepa – Foto: © wak

Der Geist aller Lebewesen ist im tiefsten Grund licht, lauter und leer. Dieser Geist wird Urgrund der Erleuchtung genannt. Unter dem Einfluss der Trübungen des Geistes irren die Wesen, da es ihnen an Selbsterkenntnis mangelt, im Samsara umher. Wer Selbsterkenntnis und Einsicht in den Urgrund des eigenen Geistes gewonnen hat, der ist ein Weiser, ein Geläuterter, ein Erwachter.

Milarepa (1052-1135)

Wir kommen von Gott

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Die Selbsterkenntnis lehrt uns,
woher wir kommen,
wo wir sind
und wohin wir gehen.

Wir kommen von Gott und sind in der Verbannung.
Und da die Kraft unserer Liebe
uns zu Gott zieht,
sind wir uns dieser Verbannung bewusst.

Jan van Ruusbroec (1293 – 1381)

Aus den Fesseln des Geistes befreien

Ohne die Hilfe der Meditation
kann keine Selbsterkenntnis
erlangt werden.

Ohne ihre Hilfe
kann man nicht
in den göttlichen Zustand hineinwachsen.

Ohne sie
kann man sich nicht
aus den Fesseln des Geistes befreien
und Unsterblichkeit erlangen.

Swami Sivananda (1887 – 1963)