… abgelesen von seinem Antlitz

Foto: (c) wak

Das Wesen des Christentums ist Er. Das, was er ist; das, woraus er kommt und wohin er geht; das, was in ihm und um ihn her lebt – lebendig vernommen aus seinem Munde, abgelesen von seinem Antlitz.

Romano Guardini (1885 – 1968)

Werbung

Vom Reden und Schweigen

Foto: (c) wak

Sinnvoll reden kann nur,
wer auch schweigen kann,
sonst faselt er;
richtig schweigen kann nur,
wer auch zu sprechen vermag,
sonst ist er stumm.
In beiden Geheimnissen lebt der Mensch;
ihre Einheit drückt sein Wesen aus.

Romano Guardini (1885 -1968)

Sprechen und schweigen

Foto: © wak

Sinnvoll reden kann nur,
wer auch schweigen kann,
sonst faselt er;
richtig schweigen kann nur,
wer auch zu sprechen vermag,
sonst ist er stumm.
In beiden Geheimnissen lebt der Mensch;
ihre Einheit drückt sein Wesen aus.

Romano Guardini (1885 -1968)

Marienthaler An- und Einsichten

© aller Fotos:  wak

Nur ein paar Beispiele der eindrucksvollen Grabsteine rund um das Kloster Marienthal bei Hamminkeln. Der kunstbegeisterte Pfarrer Augustinus Winkelmann hatte durch Kontakte zu vielen Künstlern nicht nur für Arbeiten in der Klosteranlage sondern auch auf dem Friedhof gesorgt. Auffallend das theologische Programm der Steine, geprägt durch Winkelmann, der u.a von Romano Guardini beeindruckt war. Denn die Steine enthalten zwar Hinweise auf die Familien und Namen, jedoch keine Lebensdaten. Dahinter steckt der Gedanke, dass die kurze Spanne des irdischen Lebens weit geringer ist als die des ewigen. – w.a.k.

Gottes heiliger Tempel bist du

 

Foto: © wak

Die Pforte steht zwischen dem Draußen und dem Drinnen – zwischen Markt und Heiligtum – zwischen dem, was aller Welt gehört und dem Geweihten Gottes. Und wenn Einer durch sie hindurchgeht, dann spricht sie zu ihm: Lass draußen, was nicht hereingehört, Gedanken, Wünsche, Sorgen, Neugierde, Eitelkeit. Alles, was nicht geweiht ist, lass draußen. Mach dich rein, du trittst ins Heiligtum.

Wir sollten nicht eilfertig durch die Pforte laufen! Sollten mit Bedacht hindurchge­hen und unser Herz auftun, damit es vernehme, was sie spricht.

Aber die Pforte sagt noch mehr. Gib einmal acht: wenn du hindurchgehst, hebst du unwillkürlich Kopf und Augen. Der Blick steigt empor und weitet sich in den Raum. Die Brust tut sich auf – in der Seele wird es groß. Der hohe Kirchenraum ist ein Gleichnis der unendlichen Ewigkeit, des Himmels, wo Gott wohnt. Gewiss, die Berge sind noch höher, die blaue Weite draußen stiegt ins allem, engUnermessbare. Aber alles ist offen, ohne Grenze noch Gestalt. Doch hier aber ist der Raum für Gott aus­gesondert – für Ihn geformt, heilig durchbildet. Wir fühlen die aufsteigenden Pfeiler, die breiten Wände, die hohe Wölbung: Ja, das ist Gottes Haus, Gottes Wohnung in einer besonderen, geistlichen Weise. Die Pforte aber führt den Menschen in dieses Geheimnis: Sie sagt: Mach dich frei von allem, was eng und ängstlich ist. Wirf ab, was niederdrückt. Weite die Brust- hebe die Augen! Gottes Tempel ist dieses und ein Gleichnis deiner selbst, denn Gottes lebendiger Tempel bist ja du, dein Leib und deine Seele – mache ihn frei und hoch!

Romano Guardini (1885 -1968)