Zum wahren Licht

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Wer immer du seist,
wenn du strebst,
zu erheben den Ruhm dieser Tore,
Staune nicht an das Gold und den Aufwand,
sondern die Arbeit.

Edel erstrahlt das Werk,
doch das Werk, das edel erstrahlet,
Möge erleuchten die Geister,
dass sie eingehen durch die wahren Lichter.
Zum wahren Licht, wo Christus das wahre Tor ist.
Wie es der Welt innewohnt,
gibt das goldene Tor zu erkennen:
Der schwache Geist erhebt sich
zum Wahren durch das Materielle
Und sehnend erhebt er sich
durch das Licht aus
seiner Versunkenheit.

Inschrift, die Abt Suger (um 1081 – 1151) an der Westfront der Abtei St. Denis anbringen ließ.

Du bist das Licht in allen Lichtern

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Du, Gott, bist das Licht
in allen Lichtern;
Du, Gott, bist eine Blume,
herrlicher als alle Kronen;
Du, Gott, bist die Salbe
gegen alle Schmerzen;
Du, Gott, bist die unwandelbare Treue
ohne Falschheit;
Du, Gott, bist der gute Wirt,
der uns aufnimmt
in alen Herbergen.

Mechthild von Magdeburg (* um 1207 – 1282)

In der Stille zum Wissen gelangen

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Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft
keinen Boden findet –
dort leuchten Lichter nicht,
nicht strahlt die Sonne,
dort scheint der Mond nicht,
nicht findet sich dort Dunkelheit.
Und wenn der Weise
durch sich selbst
in der Stille zum Wissen gelangt ist,
dann wird er frei
von Gestalt und Nicht-Gestalt,
von Glück und Leid.

Buddha in der Schrift Udāna (Aufatmen)

Das Wohl der Wesen bewirken

Nicht Räucherwerk, Blumen und Lichter
sind die besten Opfergaben an den Buddha.
Die allerschönste Gabe für ihn ist,
das Wohl der Wesen zu bewirken.

Shabkar Tsodruk Rangdrol (1781-1851)