Christlich und buddhistisch

Thomas Merton und Thích Nhất Hạnh / Foto: Archiv

Ich meine, daß man ganz gewiß an die offenbarten Wahrheiten des Christentums glauben, Christus nachfolgen und gleichzeitig buddhistische Anschauungen über das Leben und die Natur vertreten kann. Oder mit anderen Worten: Ein gewisses buddhistisches Element in Kultur und Spiritualität ist keinesfalls unvereinbar mit dem christlichen Glauben.

Thomas Merton (1915 – 1968) in einem Brief

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Kunst: Ausfluss seelischen Erlebens

Kunst ist keine Verstandessache, Kunst ist keine Frage der Technik. Kunst ist ein Lebensfaktor, ein Produkt des Willens zu echter Kultur, der Ausfluß tiefen, seelischen Erlebens.

Bô Yin Râs „Das Reich der Kunst“ von Felix Weingartner

Zuerst erschienen hier: Magische Blätter, III. Jahrgang, Mai 1922, S. 129 – 133 Verlag Magische Blätter, Leipzig

Aktuell nachzulesen ist der vollständige Beitrag hier:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH IX
CIII. Jahrgang Frühling 2022

Februar 2022: Sakralkunst (2)

Mehr auch hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

Bestellungen: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Reise in diese Welt

Foto: © wak

Das für unsere Kultur relevante Symbol der Einheit von Gottesliebe und Solidarität ist Christus. Leben wie Christus gelebt hat, „gesinnt sein wie er war“ (Phil 2, 5) bedeutet die konsequente Weigerung, die Gottheit „Fatum“, die uns einredet, „so ist es eben, so war es immer“, an irgendwelchen Stellen des Lebens weiter anzubeten. Es bedeutet die Hinreise zur Entäußerung und Hingabe des Ich und die Rückreise mitten in diese Welt. Es bedeutet sterben lernen und auferstehen. Statt auferstehen können wir auch sagen: die Rückreise aus einer Art Tod in das Leben antreten.

Dorothee Sölle (1929 – 2003) in: Die Hinreise, Stuttgart 1975

Weisheit aller spirituellen Traditionen anerkennen

Foto: © wak

Was gerecht ist, ist nachhaltig – es hält. Was ungerecht ist, zerfällt, erzeugt Krieg, schafft Ressentiments und nährt die Gewalt. Die Imperien legitimieren gern die Gewalt im Namen der Religion. Aber eine neue Reformation wird die Weisheit anerkennen, die von allen spirituellen Traditionen der Welt ausgeht, und in echter Bescheidenheit wissen, dass keine Kultur und kein Weg den einzigen Pfad zur Quelle bilden können. Glaubensübergreifende Begegnung und Tiefenökonomie werden unabdingbar notwendige Bestandteile einer Spiritualität des 21. Jahrhunderts sein.

Matthew Fox (*1940)

Das Schicksal unseres inneren Menschen / Ramana Maharshi und Doing Nothing im Mystikkreis Köln am 7. Juli

Die Weisheit und die Mystik des Ostens haben gerade uns sehr viel zu sagen, wennschon sie ihre eigene, nicht nachzuahmende Sprache sprechen. Sie sollen uns an das erinnern, was wir in unserer Kultur an Ähnlichem besitzen und schon vergessen haben, und unsere Aufmerksamkeit auf das richten, was wir als unerheblich zur Seite schieben, nämlich das Schicksal unseres inneren Menschen.

Das Leben und die Lehren Ramanas sind nicht nur für den Inder bedeutsam, sondern auch für den Abendländer. Sie sind nicht ein bloßes „document humain“, sondern eine warnende Botschaft an eine Menschheit, welche sich im Chaos ihrer Unbewusstheit und Unbeherrschtheit zu verlieren droht.

C.G. Jung über Ramana Maharshi in „Über den indischen Heiligen“ – Einführung zu Heinrich Zimmer, Der Weg zum Selbst. Zürich 1944

https://mystikaktuell.wordpress.com/2019/06/07/ramana-maharshi-und-doing-nothing-mystikkreis-am-7-juli-2019/

 

Organisatorisches:

Damit wir besser planen können, bitten wir um frühzeitige Anmeldung bei
Rani Kaluza: Tel: 0221 2406997/ eMail: weissefeder@netcologne.de

Vielen Dank!

Wir treffen uns etwa ein Mal im Monat im Kölner Stadtteil Sülz.
An diesen Sonntagen wird für beides Zeit sein – für stilles kontemplatives Sitzen und für das Studieren mystischer Texte & Themen sowie den gemeinsamen Austausch. Der private Kurs ist auf 12 Teilnehmer beschränkt. Kostenbeitrag für den ganzen Tag: 15,– Euro (+ ein freiwilliger Obolus für den Mittagstisch). Kostenbeitrag nur für den Nachmittag: 10,– Euro.

Wir freuen uns auf Euer / Ihr Kommen:

Rani und Werner

Informationen und Anmeldung auch hier: https://www.facebook.com/events/2342174475825305/

 

Carl Sonnenschein im Berliner Babylon

„Babylon Berlin“, die aktuelle kleine Serie, zeigt unter anderem krass die sozialen, politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Verwerfungen am Ende der 20er Jahre um 1929.

Bei manchen der Bilder musste ich an Carl Sonnenschein denken, den Berliner Großstadtseelsorger,  der von 1876 – 1929 lebte. Er beeindruckte Kurt Tucholsky ebenso wie Elke Lasker-Schüler, Theodor Eschenburg oder Heinrich Brüning.

Bronzeplakette von Dankwarth Albersmann    Foto: © wak

„Seine pastorale Kreativität, seine soziale Sensibilität, seine Offenheit für die Kunst, seine Impulse für die Politik und seine offensive ‚Veröffentlichung‘ des Christentums erweisen ihn als Beispiel eines aufmerksamen Zeitgenossen und couragierten Kirchemannes…“ schrieb Prof. Dr. Michael Sievernich S.J. im Nachwort des von mir herausgegebenen Bandes „Den Menschen Recht verschaffen – Carl Sonnenschein – Person und Werk“, Würzburg 1996. Das Vorwort hatte der damalige Minister Norbert Blüm geschrieben.

Cover des von mir 1996 herausgegebenen Buches

„Wie konkret, wie ernst gemeint, wie notwendig und drängend dieses breit gestreute, zeit- und kraftraubende Engagement Sonnenscheins war, was er für jeden mitbrachte, der Not litt und Sorgen hatte, was er an Weltsicht und Klarheit einbrachte, zeigt sich wohl niergendwo deutlicher als in den Texten, die als „Notizen“ erschienen…“ habe ich in meinen biographischen Skizzen über ihn dort geschrieben. (w.a.k.)

Die Erfahrung des Urgrundes

Jede Religion umfasst auch eine mystische Schule, die auf spirituelle Erfahrungen ausgerichtet ist – so die christliche Mystik, der Sufismus im Islam, die Kabbala im Judentum, und das Zen im Buddhismus. Sie fördern alle seit je her eine Erfahrung des Urgrundes – in unserer Kultur das „Göttliche“ genannt.

Dieter Wartenweiler /Ku-Shin (*1945)

(Am 2. Juni 2018 wird Wartenweiler von Niklaus Brantschen Roshi „Inka Shomei“ (Siegel der Bestätigung) empfangen und damit zum Zen-Meister ernannt.)

Pilger sein

pilgerseinFoto: © wak

Ist es möglich, dass manche Orte an sich heilig sind, gleich, was sie Menschen bedeuten mögen? Manche Kulturen gehen davon aus. Pilgerorte sind oft Plätze von besonderer Naturschönheit. Dabei spielt vermutlich weniger die Bewunderung für ein Meisterwerk der Schöpferkraft eine Rolle als die menschliche Neigung, in bestimmten geographischen Merkmalen bestimmte Symbole zu sehen. Manche Orte, besonders Berge, Höhlen, Flüsse und Quellen, sind von alters her als Wohnstätten von Göttern betrachtet worden oder als Orte, an denen sich die Welt der Götter und die der Menschen treffen. …Der heilige Ort ist ein Teil der Sehnsucht“.

Jennifer Westwood (1940 – 2008)

Siehe auch hier:

https://mystikaktuell.wordpress.com/2012/04/08/pilgern-als-seins-weise/

Dss Foto zeigt einen Blick in die Pilgerkapelle St. Bartholomäus in Bochum-Sevinghausen

Mehr dazu hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pilgerkapelle_St._Bartholom%C3%A4us_(Sevinghausen)