Der Religion der Liebe folgen

Foto: (c) wak

Welche Herrlichkeit!
Ein Garten inmitten der Flammen!
Mein Herz hat sich für jegliche Form geöffnet:
Es ist eine Weide für Gazellen,
und ein Kloster für christliche Mönche,
und ein Tempel für Götzenbilder,
und die Kaaba der Pilgernden,
und die Tafeln der Tora,
und das Buch des Korans.

Ich folge der Religion der Liebe:
Welchen Weg die Kamele der Liebe auch einschlagen,
das ist meine Religion und mein Glaube.

Ibn Arabi (1165–1240)

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Thomas Merton und Thich Nhat Hanh: Brüder und Dichter

Foto: Archiv

… Ich habe gesagt, dass Nhat Hanh mein Bruder ist, und das stimmt auch. Wir sind beide Mönche, und wir leben seit etwa der gleichen Anzahl von Jahren im klösterlichen Leben. Wir sind beide Dichter, beide Existentialisten. Ich habe mit Nhat Hanh weit mehr gemeinsam als mit vielen Amerikanern, und ich zögere nicht, das zu sagen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass solche Gemeinsamkeiten anerkannt werden. Es sind die Bande einer neuen Solidarität und einer neuen Brüderlichkeit, die sich auf allen fünf Kontinenten abzuzeichnen beginnen und die alle politischen, religiösen und kulturellen Grenzen überschreiten, um junge Männer und Frauen in jedem Land in etwas zu vereinen, das konkreter ist als ein Ideal und lebendiger als ein Programm. Diese Einheit der Jugend ist die einzige Hoffnung für die Welt. In ihrem Namen appelliere ich für Nhat Hanh. Tun Sie, was Sie können, für ihn. Wenn ich Ihnen etwas bedeute, dann lassen Sie es mich so sagen: Tun Sie für Nhat Hanh das, was Sie für mich tun würden, wenn ich in seiner Lage wäre. In vielerlei Hinsicht wünschte ich, ich wäre es.

Zuerst veröffentlicht im Magazin „Jubilee“ 1966, später in Mertons Buch „Faith and Violence“ 1968

Gefunden habe ich Thomas Mertons Anmerkungen hier:  https://plumvillage.org/thomas-mertons-words-on-thich-nhat-hanh/

Mehr zu den Verbindungen von Merton und Thich Nhat Hanh hier: http://fatherlouie.blogspot.com/2007/02/thich-nhat-hanh-connection.html

Kloster der Passivität

Gefunden habe ich diese Bezeichnungen hier: Chinesische Ladenschilder gesammelt und erläutert von Prof. Dr. Erich Haenisch, Berlin, mit Hilfe von Chou King-Yü, S. 108
Quelle: https://oag.jp/img/2021/04/Jub_1933_2_09_Haenisch.pdf

Wir dürfen keine Zeit verlieren

 

The world is transitory
and all experiense quickly passes.
Each of us must wake up from his dream.
There is no time to lose.

Zitat auf einer Holztafel bei einem Kloster in der Nähe von Kyoto

Die Welt ist vergänglich, und alle Erfahrungen gehen schnell vorbei. Jeder von uns muss aus seinem Traum erwachen. Wir dürfen keine Zeit verlieren.

Zitat auf einer Holztafel bei einem Kloster in der Nähe von Kyoto

In: Ronald Steckel: The Shape of Films to come. Erschienen in „Magische Blätter – Monatsschrift für geistige Lebensgestaltung, Ronnenberg, Heft 1, Frühjahr 2020, S. 26. Titelthema ist: TEXTE ZUM GEISTIGEN IM FILM

Mehr hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatszeitschrift

Der Religion der Liebe folgen / Sufi-Mystik und Doing Nothing am 27. Oktober / Herzliche Einladung

Foto: © wak

Mein Herz ist
für jede „Form“
aufnahmefähig geworden;
ist Gazellenweide und Kloster für Mönche;
Götzentempel und die Kabah der Pilger,
Tafeln der Torah und das Buch des Qurans.
Ich folge der Religion der Liebe,
wohin auch immer ihr Reittier zieht;
denn das ist meine Religion und mein Glaube.
ibn Arabi (1165 – 1240)

 

„Der Sufismus ist die innere Dimension des Islam; aber er hat, wie jede mystische Strömung einer Weltreligion, ungezählte Facetten,“ betont Annemarie Schimmel, die sich zeitlebens mit den vielschichtigen Aspekten des Islam beschäftigt hat.

„Wenn man ihn beschreiben will, steht man bald vor einem blühenden Garten mit duftenden Rosen und klagenden Nachtigallen, die zu Symbolen für die göttliche Schönheit und die Sehnsucht der Seele werden, bald vor einer Wüste theoretischer, dem Uneingeweihten kaum verständlicher Abhandlungen in überaus kompliziertem Arabisch; dann wieder leuchten die eisigen Gipfel der höchsten theosophischen Weisheit in der Ferne auf…“

Sufis geht es nicht um abstraktes, theoretisches Wissen. Sie wollen den inneren Sinn der Worte erfassen. Dieser tiefere Sinn, quasi zwischen den Zeilen des geschriebenen Wortes, öffnet ihnen den Pfad für die eigene existentielle Erfahrung.

Was also ist Sufismus? Ist er ein Weg zur höchsten Erkenntnis, ein Pfad der Liebe, ein Weg des Herzens?

Diesen und anderen Fragen um die mystische Dimension des Islam wollen wir am 27. Oktober nachgehen und sehen, was uns seine Mystikerinnen und Mystiker für unseren eigenen spirituellen Weg sagen können.

Wer nur Interesse hat zum Doing Nothing zu kommen, ist herzlich eingeladen erst um 12:30 dazu zu kommen.

Organisatorisches:
Damit wir besser planen können, bitten wir um frühzeitige Anmeldung bei
Werner A. Krebber: Fon / AB 0209 / 20 56 95 am besten aber über Email: werner.krebber@web.de

Adresse der Veranstaltung: Rolandswerther Str 14 – 50937 Köln
(bei Kaluza/Westmeier klingeln)

Zum Mystikkreis Köln:
Wir treffen uns etwa ein Mal im Monat im Kölner Stadtteil Sülz, meist am ersten Sonntag des Monats. An diesen Sonntagen wird für beides Zeit sein – für stilles kontemplatives Sitzen und für das Studieren mystischer Texte & Themen sowie den gemeinsamen Austausch.

Der private Kurs ist auf 12 Teilnehmer beschränkt.
Kostenbeitrag für den ganzen Tag: 15,– Euro (+ ein freiwilliger Obolus für den Mittagstisch).
Kostenbeitrag nur für den Nachmittag: 10,– Euro.

Wir freuen uns auf Euer / Ihr Kommen

Rani www.doingnothing.de

und Werner https://mystikaktuell.wordpress.com/

Informationen auch hier: https://www.facebook.com/events/430138524301102/

 

Ich folge der Religion der Liebe

Foto: © wak

 

Mein Herz ist
für jede „Form“
aufnahmefähig geworden;
ist Gazellenweide und Kloster für Mönche;
Götzentempel und die Kabah der Pilger,
Tafeln der Torah und das Buch des Qurans.
Ich folge der Religion der Liebe,
wohin auch immer ihr Reittier zieht;
denn das ist meine Religion und mein Glaube.

ibn Arabi (1165 – 1240)

Mittler zwischen Buddhismus und Christentum – Buchtipp III

Ursula Baatz

Hugo Makibi Enomiya-Lassalle
Mittler zwischen Buddhismus und Christentum

Topos Taschenbuch 1082

191 Seiten, kartoniert, 18 cm

1. Auflage Januar 2017

Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer

ISBN / Code: 978-3-8367-1082-4

Knapp und kurz ist es in der Verlagsankündigung zu lesen: „Der Jesuit, Zen-Meister und Friedenskämpfer Hugo M. Enomiya-Lassalle (1898–1990) überlebte den Atombombenabwurf in Hiroshima und wurde zur wegweisenden Gestalt des Dialogs zwischen Buddhismus und Christentum. Ihm ist es zu verdanken, dass die Übungen des Zen heute auch das religiöse Leben vieler Christen bereichern. Das spannende Porträt eines Meisters, der die Menschen berührt und bewegt.“

Ich denke, da muss mehr gesagt sein. Noch gut erinnere ich, dass ich vor vielen Jahren Enomiya-Lassalle in Kevelaer in einem Kloster begegnet bin. Er ging, nein er schritt durch den Flur. In einer Soutane, die manche wohl als abgewetzt bezeichnen hätten. Doch um solche Äußerlichkeiten ging es ihm nie. Doch was wollte er?

Ursula Baatz liefert hier die Skizze eines eindrucksvollen Mannes am Exempel verschiedener Lebensstationen. Unter der Überschrift „Der Perlentaucher“ schreibt sie unter anderem: „Der Mut, auf der Suche nach Gott immer wieder den nächsten Schritt auf einen unbekannten Horizont hin zu tun, gehört zu den Grundzügen von Lassalles Leben. Das hat vielen Leuten Hoffnung gemacht…“ Und auch: „Für Lassalle war die Zen-Übung ein Beitrag zum Weltfrieden. Er hatte zwei Weltkriege und in Hiroshima die erste Atombombe überlebt und war Zeuge des Endes der europäischen Kolonialreiche und der ersten Ansätze einer globalen Gesellschaft. Ein weltweiter Friede setzt eine grundlegende Veränderung des menschlichen Bewusstseins voraus, ein neues Bewusstsein, das über das Denken in Gegensätzen und Egoismen hinauskommt. Er glaubte, dass die Meditationspraxis den Weg zu diesem neuen Bewusstsein öffnen könnte und dass die Menschheit am Vorabend eines Bewusstseinswandels stehe, der zu einer friedlicheren Welt führen könne.“

Die Zeit in Japan wird von ihr ebenso bearbeitet wie die Frage, was Erleuchtung ist. Vom Reisenden zwischen Ost und West ist ebenso die Rede wie von der offenen Weite am Horizont. Und sie verweist auch auf vielleicht unerwartete Inspirationen: „Das Thomasevangelium … unterstützte Lassalle in diesen Gedanken. Der Jesus des Thomasevangeliums spricht oft in Paradoxen, die von einem der alten Zen-Meister stammen könnten.“

Ursula Baatz, Redakteurin und langjährige Zen-Praktizierende bei Enomiya-Lassale, skizziert eindrucksvoll den spirituellen, kirchlichen und weltpolitischen Gang eines Jesuiten und Zen-Lehrers durch die Zeiten, der sehr um seinen Weg gerungen hat. Lohnend, diesem Weg mit der Lektüre zu folgen

© Werner Anahata Krebber

Christus in der Mandorla

Fresko im Westchor der Basilika Knechtsteden (um 1160)   Fotos: © wak

Im Zentrum des Freskos befindet sich Christus der Weltherrscher (Pantokrator) in der Mandorla, mit Kreuznimbus, auf dem Sphärenbogen sitzend und über dem Erdkreis thronend. 

Um die Mandorla herum sind die Symbole der vier Evangelisten gruppiert. Links außen steht Petrus, rechts außen Paulus. Darunter, in Bereich der Fenster, sind 11 Apostel zu sehen. (Homepage Kloster Knechtsteden)

Eine ausführliche Beschreibung findet sich hier: http://www.kloster-knechtsteden.de/downloads/Fresko.pdf?m=1471879273

Ganz auf Gott gerichtet sein

norbertzelleFoto: © wak

Gedenktafel an der Norbertzelle vor dem Xantener Dom

 

Ich war bei Hofe,
ich war im Kloster,
ich stand in kirchlichen Würden;
und überall machte ich die Erfahrung,
dass es nicht Besseres gibt,
als ganz auf Gott gerichtet zu sein.

Norbert von Xanten (um 1082 – 1134)