In der hebräischen Bibel wird der Name Gottes mit vier Konsonanten bezeichnet: JHWH. Was Mose aus dem brennenden Dornbusch gehört hat, können wir schwer wiedergeben. Die genaue Übersetzung dieser Konsonantenreihe, dieses Tetragramms, beschäftigt die Gelehrten seit eh und je. Das Hebräische spart die Vokale aus, wie wir wissen, und außerdem gibt es keine Zeitbezeichnung. Der große jüdische Übersetzer des Tanachs ins Deutsche, Martin Buber, hat dafür folgende Lösung gefunden:
„Ich werde da sein,
als der ich da sein werde.“
Das kann man unterschiedlich und vielfach deuten. Einfach als:
„Ich bin,
der ich bin.“
Oder:
„Ich werde sein,
der ich sein werde.“
Oder aber:
„Ich werde sein, der ich immer war.“
Allgemein neigt man zu einer weiteren Deutung, einer dynamischeren, verheißenden. Also:
„Ich werde da sein,
helfend,
stärkend,
befreiend.“
Waltraud Lewin in: Der Wind trägt die Worte. Geschichte und Geschichten der Juden. München 2012, Band 1, S. 46-47