Augenblick für Augenblick
kommt jeder
aus dem Nichts hervor.
Das ist die wahre Lebensfreude.
Shunryu Suzuki (1905-1971)
O heilende Kraft, die sich Bahn bricht! Alles durchdringst du, die Höhen, die Tiefen, den Abgrund. Du fügest und schließest alles in eins.
Durch dich fluten die Wolken, fliegen die Lüfte. Die Steine träufeln vom Saft, die Quellen sprudeln ihre Bäche hervor. Durch dich quillt aus der Erde das erfrischende Grün.
Du führst auch meinen Geist ins Weite, wehest Weisheit in ihn, und mit der Weisheit die Freude. Die Seele ist wie ein Wind, der über die Kräuter weht, und wie ein Tau, der auf die Gräser träufelt, und wie die Regenluft, die wachsen macht.
Genauso ströme der Mensch sein Wohlwollen aus auf alle, die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, indem er den Elenden hilft, ein Tau, indem er die Verlassenen tröstet, und Regenluft, indem er die Ermatteten aufrichtet, und sie mit der Lehre erfüllt wie Hungernde, indem er ihnen seine Seele gibt.
Hildegard von Bingen (1098-1179) zugeschrieben
Wer immer sich auf die Suche macht,
wird der Welt zum Licht,
ganz gleich, wie unwissend er noch ist.
Doch der Erwachte verbreitet
Tag und Nacht Licht des Geistes.
Meditiere. Führe ein einfaches Leben.
Sei gelassen. Verrichte gekonnt deine Arbeit.
Tritt wie der Mond
hinter den Wolken hervor und leuchte.
Aus dem Dhammapada
Die Jünger sprachen zu Jesus:
„Sage uns, wem das Himmelreich gleicht.“
Er sprach zu ihnen:
„Es gleicht einem Senfkorn,
kleiner als alle Samen.
Wenn es aber auf beackerte Erde fällt,
bringt es einen großen Zweig hervor
und wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.“
Aus dem Thomas-Evangelium