
Wie der Wind durch die Harfe fährt,
dass die Saiten singen,
so fährt der Geist des Herrn
durch meine Glieder,
dass ich in seiner Liebe singe.
Aus den Oden Salomons (um 130)
Wie der Wind durch die Harfe fährt,
dass die Saiten singen,
so fährt der Geist des Herrn
durch meine Glieder,
dass ich in seiner Liebe singe.
Aus den Oden Salomons (um 130)
Der Name „Jesus“ ist im Jesus-Gebet mehr als nur ein äußeres Zeichen. Er offenbart den Herrn und macht ihn gegenwärtig, so wie er in einer geweihten Ikone oder in anderen Sakramentalien gegenwärtig ist. Solange das Jesus-Gebet nur eine mechanische, kontrollierte Übung bleibt, verfehlt es seinen Zweck. Der Geist muss gleichsam darin untertauchen; das Gebet muss vom Geist Besitz ergreifen, damit der göttliche Strahl den tiefsten Grund des Seins durchdringt und erleuchtet.
Aus einer Einführung zum Herzensgebet. Mehr hier: http://www.exerzitien-herzensgebet.de/herzensgebet.pdf
Skulptur Martin Bubers in Heppenheim Foto: © wak
Das Schweigen ist unser schützendes Symbolon gegen die Götter und Engel des Getriebes: unsere Hut wider seine Irrgänge, unsere Reinigung wider seine Unreinheit. Wir schweigen das Erlebnis, und es ist ein Stern, der die Bahn wandelt. Wir reden es, und es ist hingeworfen unter die Tritte des Marktes. Wir sind dem Herrn stille, da macht er Wohnung bei uns; wir sagen Herr, Herr, da haben wir ihn verloren. Aber so gerade ist es mit uns: wir müssen reden. Und unsere Rede wölbt einen Himmel über uns und die Andern einen Himmel: Dichtung, Liebe, Zukunft. Aber eines ist nicht unter diesem Himmel; das Eine, das not tut.
Martin Buber (1878 – 1965) in seinem Text „Ekstase und Bekenntnis“
Im Buch Jesaja (11,2) schreibt der Prophet bei seiner Ankündigung des messianischen Reiches:
„Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm:
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Rates und der Stärke,
der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.“
Als Handeln Gottes folgt daraus:
„Er richtet die Hilflosen gerecht und entscheides für die Armen des Landes, … Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften… Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein…“
Fast beschwörend hat Hrabanus Maurus (776-856) diesen Geist hunderte Jahre später erneut angerufen:
„Veni, creator spiritus.“ – „Komm, Heil´ger Geist der Leben schafft …“