Alle Wesen kehren zurück zu ihrer Wurzel

… wenn dein Herz fest ist,
dann magst du untätig weilen
beim Nicht-Handeln,
und alle Dinge
wandeln sich selber.
Lass fahren deinen Leib;
spei aus deine Sinneseindrücke;
werde gleichgültig
und vergiss die Außenwelt;
komm in Übereinstimmung mit dem Uranfang;
löse dein Herz;
entlass deinen Geist;
kehre zurück ins Unbewusste:
dann kehren alle Wesen zurück zu ihrer Wurzel.

Dschuang Dsi. Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm. Jena 1912 / Buch 11, Kapitel 4, S. 80

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Der Mensch muss das Licht lieben

Foto: (c) wak

Der Mensch muss das Licht lieben,
gleichgültig, woher es kommt.
Er muss die Rose lieben,
gleichgültig, in welchem Boden sie wächst.
Er muss ein Sucher nach Wahrheit sein,
gleichgültig, aus welcher Quelle sie fließt.

Anhänglichkeit zur Lampe ist nicht Liebe zum Licht.

Abdu’l-Baha (1844-1921)

Möge ich… – Das Metta-Suttra

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Möge ich friedvoll, glücklich und leicht in Körper und Geist
sein.
Möge ich sicher und beschützt sein.
Möge ich frei von Ärger, Kummer, Furcht und Angst sein.
Möge ich lernen, mich selbst mit Augen des Verstehens
und der Liebe anzuschauen.
Möge ich fähig sein, die Samen der Freude und des Glücks
zu erkennen und zu berühren.
Möge ich lernen, die Gründe von Ärger, Begehren und
Unwissenheit in mir zu erkennen und zu sehen.
Möge ich erkennen wie ich die Samen von Freude in mir
jeden Tag nähren kann.
Möge ich fähig sein, frisch, gefestigt und frei zu leben.
Möge ich frei von Anhaftung und Abneigung sein –
ohne gleichgültig zu werden.

Visuddhi Magga (5. Jh.) / neue Fassung  von Thich Nhat Hanh (*1926) ~ gefunden habe ich diese Version des Metta-Sutta hier: https://www.quelle-des-mitgefuehls.de/

C.G. Jung über religiöse Erfahrung

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Religiöse Erfahrung ist absolut. Man kann darüber nicht diskutieren. Man kann nur sagen, dass man niemals eine solche Erfahrung gehabt habe. Wer sie hatte, wird sagen: ‚Ich bedauere, aber ich hatte sie‘. Und damit wird die Diskussion zu Ende sein. Es ist gleichgültig, was die Welt über die religiöse Erfahrung denkt; derjenige, der sie hat, besitzt den großen Schatz einer Sache, die ihm zu einer Quelle von Leben, Sinn und Schönheit wurde, und die der Welt und der Menschheit einen neuen Glanz gegeben hat.

C. G. Jung (1875 – 1961) in: Zur Psychologie westlicher und östlicher Religion, Band II, Olten 1971, S. 116

Mercedes Sosa: Sólo le pido a Dios

Hier der Text in deutscher und spanischer Sprache:
http://lyricstranslate.com/de/s%C3%B3lo-le-pido-dios-ich-bitte-gott-nur-um-eins.html

Unter anderem heißt es:

Ich bitte Gott nur darum,
dass der Schmerz mir nicht gleichgültig sein wird
dass mich der trockene Tod nicht
leer und allein findet, ohne genug getan zu haben…

(Noch immer erinnere ich sehr gern, dass ich Mercedes Sosa vor vielen Jahren live in einem Konzert erleben durfte. Was für eine Präsenz…)

Einen neuen Glanz geben

Religiöse Erfahrung ist absolut. Man kann darüber nicht diskutieren. Man kann nur sagen, dass man niemals eine solche Erfahrung gehabt habe. Wer sie hatte, wird sagen: ‚Ich bedauere, aber ich hatte sie‘. Und damit wird die Diskussion zu Ende sein. Es ist gleichgültig, was die Welt über die religiöse Erfahrung denkt; derjenige, der sie hat, besitzt den großen Schatz einer Sache, die ihm zu einer Quelle von Leben, Sinn und Schönheit wurde, und die der Welt und der Menschheit einen neuen Glanz gegeben hat.

C. G. Jung (1875 – 1961) in: Zur Psychologie westlicher und östlicher Religion, Band II, Olten 1971, S. 116

Den Nektar der Unsterblichkeit gewinnen

Der Streit unter den Religionen
gleicht einem Zank zwischen Schalen,
von denen jede ganz allein
den Nektar der Unsterblichkeit
enthalten will;

lass sie sich streiten;
wir wollen
den Nektar
und die Unsterblichkeit
gewinnen,
gleichgültig aus welcher Schale.

Sri Aurobindo (1872 – 1950)