Meister Eckhart ist „auf dem Weg“

Meister Eckhart ist natürlich nicht persönlich auf dem Erfurter Kirchentag, natürlich nicht. Aber die Evangelische Predigergemeinde Erfurt hat im Rahmen des Programmes „Licht auf Luther“ zum „Kirchentag auf dem Weg“ in Erfurt eine ganze Reihe von Veranstaltungen um Meister Eckhart im Angebot. Eine kleine Auflistung hier:

* Donnerstag, 25.05., 16 Uhr, Kapitelsaal: „Mystische Spiritualität inmitten der stürmischen Welt“ – Dr. Gerhard Breidenstein

* Donnerstag, 20 Uhr, Kapitelsaal: „Meister Eckharts Reden der Unterweisung“ –
Renate Morawietz

* Freitag, 11 Uhr, Kirche: „Meister Eckhart und Luther“ – Prof. Dietmar Mieth

* Samstag, 09.30 Uhr, Kirche: „Anbetung im Geist und in der Wahrheit“. Eine
biblische Textarbeit, übersetzt und ausgelegt von Meister Eckhart – Prof. Dietmar
Mieth

* Samstag, 11 Uhr, Kirche: „Erleuchtet wie Meister Eckhart“. Spiritualität für
postmoderne Mystikerinnen und Mystiker – Pro. Sabine Bobert

Gesehen wird aber auch über den Tellerrand. Zum Beispiel mit dieser Veranstaltung:

* Freitag, 20.30 Uhr Kirche: „Im Lichte des Einen. Christliche Mystik trifft
islamische Mystik“ Eine mystische Nacht.

Das komplette Programm kann hier heruntergeladen werden:

Klicke, um auf r2017_kirchentagaufdemweg_erfurt_programmheft.pdf zuzugreifen

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Mystik und Weltverantwortung

Mystik nährt unser Vertrauen, dass diese Welt, die von göttlicher Liebesenergie durchdrungen ist, nicht zugrunde gehen wird. Das gibt uns den Mut, die Ausdauer und die Hoffnung, die angesichts der sich zusammenbrauenden globalen Krisen so dringend gebraucht werden, und die keine Vernunft uns geben kann. Andererseits gewährt mystische Spiritualität die innere Kraft, Ohnmacht angesichts der Weltlage auszuhalten und einen Teil der viel zu großen Verantwortung loszulassen. In der mystischen Versenkung sitze ich im windstillen Auge des Wirbelsturms der Welt.

So gehören für mich Mystik und Weltverantwortung untrennbar zusammen. Mystische Weltverantwortung bewahre uns vor der Verbissenheit und dem Hochmut politischer Weltverbesserer. Und weltverantwortliche Mystik bewahre uns vor der Falle einer bloß individuellen Seelenrettung. Das Streben nach mystischer Erfahrung ist dann kein subtiler Egotrip, sondern Dienst an der Welt.

Gerhard Breidenstein (*1937)

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