
… hier dürfen Sie schweigen

Bodo Reichenbach (1930 – 2018) zitierte das Gedicht von Bô Yin Râ in seinem Beitrag: Eine neue Wirklichkeit: Schlüsselbegriffe in den Werken von Bô Yin Râ. Reichenbach hatte das Werk von Bô Yin Râ ins Englische übersetzt. Reichenbach war Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Boston University in Cambridge, Massachusetts.
Der ganze Beitrag kann hier gelesen werden:
XIII. MAGISCHE BLÄTTER | Frühjahr 2023
CIV. Jahrgang Frühjahr 2023 | GUTE BÜCHER (April | Heft 39)
EINZELBUCH, 310 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3-948-5941-69
Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos
Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIII
Vier gleiche Darstellungen des Kevelaerer Gnadenbildes sind auf diesem Druckbogen zu sehen. Sogenannte Schluckbilder wurden mit dem Kupferstich der Madonna berührt, geweiht, verkauft und von den Pilgernden gegessen. So sollten die Heilkräfte der Muttergottes im Körper der Pilgerinnen und Pilger zur Wirkung kommen.
Siehe auch das berührende Gedicht „Die Wallfahrt nach Kevlaar“ aus dem „Buch der Lieder“ von Heinrich Heine (1797 – 1856)
https://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/BdL/Kevlaar.html
DIE SPRACHE IST DELPHI & NOVALIS TRÄUMT
Nach Texten von Friedrich von Hardenberg/ Novalis
HÖRBUCH, 71:00 Min.
nootheater / Ronald Steckel
15,00 € / zusätzl. Versand
Zahlungen an das Konto Verlag MAGISCHE BLÄTTER ~ IBAN DE5725 05000 00151 804747
Am 2. Mai 2022 jährt sich der Geburtstag des Dichters, Philosophen und Mystikers Friedrich von Hardenberg zum 250. Mal. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, in einem Hörbuch zwei Hörstücke mit Texten des genialen Frühromantikers zu veröffentlichen, der unter seinem Dichternamen Novalis (Der Neuland Bestellende) weltberühmt wurde.
Welche Bedeutung die Begegnung mit dem Werk Jacob Böhmes für den jungen Dichter hatte, liest sich in seinem „An Tieck“ gerichteten Gedicht aus dem Jahre 1800, dessen letzte Verse Böhmes Morgenröte im Aufgang verherrlichen:
…
Verkündiger der Morgenröte,
Des Friedens Bote sollst du sein.
Sanft wie die Luft in Harf und Flöte
Hauch ich dir meinen Atem ein.
…
Das Hörstück „Die Sprache ist Delphi“ verdichtet eine Auswahl aus den „Fragmenten“ des Novalis zu einem Monolog. Die Textfassung ist von Ronald Steckel, der Sprecher ist der Tenor Michael König und die Regie führte Ulrich Gerhardt, einer der renommiertesten Hörspielregisseure Deutschlands. Das Hörstück „Novalis träumt“ ist ein von Ronald Steckel komponiertes Sprach-Spiel mit Fragmenten dieses Monologes.
Hier gibt es eine Hörprobe von „Die Sprache ist Delphi“: https://irp.cdn-website.com/0c970045/files/uploaded/DIe%20Sprache%20ist%20Delphi-DIE%20INNERE%20WELT.mp3
Hier gibt es eine Hörprobe von „Novalis träumt“: https://irp.cdn-website.com/0c970045/files/uploaded/Novalis%20tra%CC%88umt-ES%20GIBT%20NUR%20EINEN%20TEMPEL.mp3
Bestellt werden kann das Hörbuch hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: Bestellen CD NOVALIS
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen,
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit werden gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die ewgen Weltgeschichten,
Dann fliegt vor einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg) 1800 / Aufzeichungen zur Fortsetzung des Heinrich von Ofterdingen, Bd. 1, 221–222
„Novalis misstraut den „Tiefgelehrten“ und findet den Schlüssel zum Verständnis der Welt bei den Sängern und den Liebenden. Der Gedanke von der „Rückkehr der Welt in die Welt“ verweist auf den Mystiker Jakob Böhme. “ (Wikipedia)
Vallfarten till Kevlaar (Deutsch: Die Wallfahrt nach Kevlaar) ist ein schwedischer Stummfilm aus dem Jahr 1921, inszeniert von Ivan Hedqvist mit einem Drehbuch von Ragnar Hyltén-Cavallius nach Heinrich Heines Gedicht „Die Wallfahrt nach Kevlaar“ aus dem „Buch der Lieder“ von 1827. Der Film ist einer von jenen, die während der sogenannten Blütezeit des schwedischen Stummfilms (oder „dem Goldalter“ des schwedischen Films) produziert wurden.
In den 1820er Jahren überredet eine Mutter ihren Sohn, der nach dem Tod seiner Geliebten aus lauter Melancholie und Trauer bettlägerig geworden ist, sich einer Wallfahrt von Köln nach Kevelaer zur Gnadenkapelle der Mutter Gottes anzuschließen. Dort opfert der Sohn der Madonna ein Herz aus Wachs und bittet sie, seinen Herzschmerz zu heilen. Als die Nacht hereinbricht, erhebt sich die Madonna von ihrem Altarbild, tritt an das Bett des Sohnes und legt ihre Hand auf sein Herz. Als die Mutter aufwacht, stellt sie fest, dass ihr Sohn in der Nacht gestorben ist, und sie lobt die Madonna für ihre Güte.
Der Film wurde im Herbst 1920 gedreht. Die Studioszenen wurden in Filmstaden in Råsunda bei Stockholm gedreht, während einige Außenaufnahmen vor Ort in Köln und im Rheintal gedreht wurden. Die Szenen mit der Kapelle gehören zu denen, die in Råsunda aufgenommen wurden, wo eine Kulisse der originalen Kevelaerer Gnadenkapelle errichtet worden war.
Mehr Informationen zum Film hier: http://www.svenskfilmdatabas.se/en/item/?type=film&itemid=3516
Gesehen werden kann der Film hier:
https://archive.org/details/vallfarten-till-kevlaar-the-pilgrimage-to-kevlaar-1921-ivan-hedqvist
https://www.netflix.com/de/title/81382202
Der Text kann hier nachgelesen werden: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Wallfahrt_nach_Kevlaar
Niemals habe ich von einer wundervolleren Gottesvorstellung gelesen als diese: „Er ist der große Dichter, der antike Poet, das ganze Universum ist sein Gedicht in Versen, Rhythmen und Reimen, verfasst in unendlicher Seligkeit.“
Vivekananda (1863 – 1902) in: Inana Yoga. Stuttgart / Heilbronn 1923, S. 88
Was macht eine Lyrikerin, wenn sie ihren Blog im Internet pausieren lässt? Sie hält ihre Gedichte in einem Buch fest. So jedenfalls aktuell die Münchener Lyrikerin Hannah Buchholz, die Gedichte aus fünf Tagen im August in fünf Kapiteln eingefangen hat. Dabei bleibt Hannah Buchholz jedoch nicht stehen, denn sie hat die Gedichte nicht nur für sich festgehalten, sondern gibt sie jetzt auch weiter: Lyrisch umgesetzt und offline für die Lektüre in einem Buch aufbereitet. So liegen die Gedichte dieser Tage nun in ihrem „Blog Pausen Buch“ vor.
„Schreiben wir nicht immer, um zu berühren?“ fragt Hannah Buchholz in ihrem „Blog Pausen Buch“. Und sie schreibt nicht nur so, wie Leserinnen und Leser es bereits aus ihrem Blog kennen – hier wie dort im Rhythmus des Haikus mit seinen Moren. Sie entgeht mit dieser spannenden Form des Pausenbuches geschickt der Gefahr des allzu flüchtigen und versehentlich voreiligen Wegklickens, weil den vom Wort Berührten, auch hier berührt, was sie schreibt: „Klare Worte“, formuliert sie „die tiefsten Worte, die ich – für dich – finden kann!“ – Und das fast noch intensiver und noch direkter als im Blog schon, wie mir scheint:
Berührt dich: mein Wort –
– in deiner tiefsten Tiefe?
Nur dann ist es: gut!
Die lyrischen Texte von Hannah Buchholz treffen Leserinnen und Leser ganz direkt und existenziell. „Wissen wir, wer wir sind?“ fragt sie. Von Zweifel und verzweifeln schreibt sie. Und sie nimmt den Leser mit in die Strukturen ihres eigenen Zweifels: „Die Worte fallen nicht – die Worte stürzen“. Wer aber, so fragt sie auch, hat dann die Deutungshoheit? Es ist also kein Wunder, dass es in all den Texten dieses Buches mehr Frage- als Ausrufezeichen gibt.
Abgeholt wird der Leser auch mit eigenen Themen wie Sehnsucht, Wünschen, Träumen. Der Spannung von Liebe, Schicksal und Zufall. Denn zu überwinden sind jene Grenzen, die von der Phantasie überwunden werden, überwunden werden können:
Grenzen? Lächerlich!
Grenzenlos: die Phantasie!
Grenzenlos: mein Wort!
Hannah Buchholz warnt ihre Leserinnen und Leser allerdings auch. Warnt davor, die Worte des lyrischen Ich mit dem realen, physischen Ich zu verwechseln. Warnt, nicht genug auf den Grund zu gehen, die Worte nicht ausreichend zu ergründen, um sie dann aber auch wieder frei zu geben.
Nimm: meine Worte –
und mach damit, was du willst –
wann immer du willst!
Am Ende, am fünften Tag, hat Hannah Buchholz Liebeserklärungen formuliert, die wieder zeigen, dass es eine Trennung von öffentlich und privat für sie kaum gibt. Sie schließt das „Blog Pausen Buch“ mit den Worten
Du bist der eine –
der mich einfach nur fest hält –
und zum Schweigen bringt!
Ich selbst hoffe sehr, dass das Schweigen nicht allzu lange anhält, denn die Texte laden ein, in Resonanz zu gehen, sich berühren zu lassen…
Werner A. Krebber, 13. August
Zuerst erschienen hier:
https://hannahbuchholz.wordpress.com/2019/08/14/schreiben-um-zu-beruehren-von-werner-a-krebber/
Auf ihrem Blog schreibt Hannah Buchholz:
„Heute ist mein neues Buch – das „Blog Pausen Buch“ – erschienen.
Ab nächster Woche ist es lieferbar.
Die ISBN-Nummer lautet: 978-3-944716-80-0.
Das Büchlein umfasst 104 Seiten und kostet 7.50 Euro.“
Mehr Informationen und Bestellmöglichkeiten hier: https://schillo-verlag.de/produkt/blog-pausen-buch
Schluckbildchen der Kevelaerer Madonna (um 1780) Foto: © wak
Auf dem Druckbogen sind vier gleiche Darstellungen des Kevelaerer Gnadenbildes zu sehen. Sie wurden mit dem Kupferstich der Madonna berührt, geweiht, verkauft und von den Pilgernden gegessen. So sollten die Heilkräfte der Muttergottes im Körper der Pilgerinnen und Pilger wirken.
Zu sehen sind sie in der Ausstellung „Der geteilte Himmel“ im RuhrMuseum in Essen.
Siehe auch: Heinrich Heine, Die Wallfahrt nach Kevlaar
https://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/BdL/Kevlaar.html