Die Männer des Herzens — Mystiker —
bleiben solange schweigsam,
bis ihr Herz zu reden beginnt;
dann gebrauchen sie ihre Zunge
als Dolmetscher ihres Herzens.
Hassan Basri (642 – 728)
Der höchste Mensch gebraucht sein Herz wie einen Spiegel. Er geht den Dingen nicht nach und geht ihnen nicht entgegen; er spiegelt sie wider, aber hält sie nicht fest. Darum kann er die Welt überwinden und wird nicht verwundet. Er ist nicht der Sklave seines Ruhms; er hegt nicht Pläne; er gibt sich nicht ab mit den Geschäften; er ist nicht Herr des Erkennens. Er beachtet das Kleinste und ist doch unerschöpflich und weilt jenseits des Ichs. Bis aufs letzte nimmt er entgegen, was der Himmel spendet, und hat doch, als hätte er nichts. Er bleibt demütig.
Dschuang Dsi. Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm, Jena 1912, S. 59
Wenn ein verkehrter Mensch
die rechten Mittel gebraucht,
so wirkt das rechte Mittel verkehrt.
Aus China
Der höchste Mensch
gebraucht sein Herz wie einen Spiegel.
Er geht den Dingen nicht nach
und geht ihnen nicht entgegen;
er spiegelt sie wider,
aber hält sie nicht fest.
Darum kann er die Welt überwinden
und wird nicht verwundet.
Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, Jena 1912, Buch VII, Seite 59
Das Wesen der Dinge, also auch sein eigenes, zu erkennen, ist die Hauptaufgabe des magischen Wissens. Wer dieses erlangt hat, wird die Naturkräfte zum Heile der Menschheit gebrauchen. Er wird auch helfend die Natur unterstützen, wo sie von selbst nicht genug zur Wirkung gelangen kann, er wird das Chaotische in ihr formen und bilden, indem er ihr seinen eigenen Charakter aufdrückt. Denn der Mensch ist, obwohl er Natur ist, weiter als sie, ist gesteigerte Natur durch die Kraft des göttlichen Geistes, der in ihm lebt. So ist Magie im Sinne Hohenheims ein inniges Versenken in die Natur, ein aktives Schauen und Erkennen, das nichts mit dem Volksaberglauben zu tun hat, ein Versenktsein, das aber noch Kraft zum Handeln und zum Gestalten des Geschauten hat, kurz gesagt, eine dynamische Theologie der Natur.
Franz Spunda (1890 – 1963) in: Das Weltbild des Paracelsus, Wien 1925
MAGISCHE BLÄTTER BUCH IV
CI. JAHRGANG WINTER 2020 / 2021
4. Quartalsausgabe November, Dezember, Januar
gebunden. ISBN-Nr. 978-3-948594-04-6
HEFT 10 | November 2020
TITELTHEMA: JACOB BÖHME
https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter
Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu
Wir können nicht anders
als unsere Macht gebrauchen.
Können nicht der Versuchung widerstehen,
der Welt unseren Stempel aufzudrücken.
Deshalb lasst uns
in der Wahl unserer Worte
und widersprüchlich wie wir sind
all unsere Macht für die Liebe nutzen.
Martin Buber (1878 – 1965)
Wir können nicht anders
als unsere Macht gebrauchen.
Können nicht der Versuchung widerstehen,
der Welt unseren Stempel aufzudrücken.
Deshalb lasst uns
in der Wahl unserer Worte
und widersprüchlich wie wir sind
all unsere Macht für die Liebe nutzen.
Martin Buber (1878 – 1965)