Im Grunde der Seele ist die Kraft, die in den Augen wirkt, ebenso hoch im Rang wie der Verstand, und da ist der Fuß und das Auge gleich edel. Was die Seele in ihrem Grunde sei, das ward noch nie gefunden.
Meister Eckhart (1260 – 1328) in den Fragementen, die Gustav Landauer in Meister Eckharts Mystische Schriftenveröffentlichte. Berlin, 2. Auflage 1920, S. 131 (Bearbeitet und neu herausgegeben von Martin Buber)
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Am 2. Mai 2022 jährt sich der Geburtstag des Dichters, Philosophen und Mystikers Friedrich von Hardenberg zum 250. Mal. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, in einem Hörbuch zwei Hörstücke mit Texten des genialen Frühromantikers zu veröffentlichen, der unter seinem Dichternamen Novalis (Der Neuland Bestellende) weltberühmt wurde.
Welche Bedeutung die Begegnung mit dem Werk Jacob Böhmes für den jungen Dichter hatte, liest sich in seinem „An Tieck“ gerichteten Gedicht aus dem Jahre 1800, dessen letzte Verse Böhmes Morgenröte im Aufgang verherrlichen:
…
Verkündiger der Morgenröte,
Des Friedens Bote sollst du sein.
Sanft wie die Luft in Harf und Flöte
Hauch ich dir meinen Atem ein.
…
Das Hörstück „Die Sprache ist Delphi“ verdichtet eine Auswahl aus den „Fragmenten“ des Novalis zu einem Monolog. Die Textfassung ist von Ronald Steckel, der Sprecher ist der Tenor Michael König und die Regie führte Ulrich Gerhardt, einer der renommiertesten Hörspielregisseure Deutschlands. Das Hörstück „Novalis träumt“ ist ein von Ronald Steckel komponiertes Sprach-Spiel mit Fragmenten dieses Monologes.
denen
die wach sind
ist die welt
eine einzige und gemeinsame
jeder schlafende aber
wendet sich seiner eigenen zu
Heraklit (* um 520 v.u.Z. – † um 460 v.u.Z.)
Der Text stammt aus dem Buch „Heraklit – Ganzes und Nichtganzes. Sechsunddreißig Fragmente des Heraklit von Ephesus. Übertragen ins Deutsche als Zusammenarbeit von Jutta Jacobmeyer und Hildegard Pütz. griechisch-deutsch. Graphik Edition Dornick 2010