„Im Anfang war das Wort“: Meister Eckhart ökumenisch gelesen – Studientag in Erfurt

Darstellung aus der Einladung

Der Pfarrer der Evangelischen Predigergemeinde in Erfurt, Holger Kaffke, hat die Einladung zu

„Im Anfang war das Wort“. Meister Eckhart ökumenisch gelesen

verschickt.

Im Text dazu heißt es:

Meister Eckhart gehört zweifelsohne zu den faszinierendsten Gestalten des mittelalterlichen Christentums. Den meisten Menschen ist er vor allem als Mystiker und Meister des geistlichen Lebens bekannt, dessen Predigten immer wieder um das Thema der „Gottesgeburt“ in der Seele des Menschen kreisen.Darüber hinaus warEckhart jedoch auch einer der bedeutendsten Theologen seiner Zeit, derumfangreiche Auslegungen zu verschiedenen Büchern der Heiligen Schrift verfasst hat. In seinem Kommentar zum Johannesevangelium entwickelt Eckhart eine besonders gearteteTheologie und Philosophie des Wortes: Nicht nur der biblische Text, sondern auch die menschliche Vernunftseele und die Schöpfung insgesamt haben den Charakter einer universalgültigen Botschaft, die es zu entschlüsseln und auf das eigene Leben anzuwenden gilt.Dies ist eine Aufgabe, die nicht nur gläubigen Christen aufgegeben ist, sondern jeden Menschen, insofern er Mensch ist, unmittelbar angeht.

Der Studientag will Meister Eckhart aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, die seine besondere Aktualitätaus evangelischer, katholischer sowie allgemein-menschlicher Sicht verständlich machen.

Die Veranstaltung ist offen für jeden,der sich für Meister Eckhart interessiert und sein Denken näher kennenlernen möchte. Vorkenntnisse sind nichterforderlich, sondern nurdie Bereitschaft, sich mit den bereitgestellten Eckhart-Texten, die als Basis für die Lektüre und Diskussion dienen, auseinanderzusetzen.

Der Studientag wird von PD Dr. phil. Martina Roesner (Max Weber Kolleg, Erfurt) und Dr. theol.
Marc Bergermann (Minden) gestaltet.

Um Anmeldung bis spätestens 28. März 2019 wird gebeten unterfolgender E-Mail-Adresse: martina.roesner [at] univie.ac.at

Infos auch noch mal hier:

Klicke, um auf 190330_Eckhart-Studientag.pdf zuzugreifen

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Meister Eckhart, Johannes Tauler und Martin Luther

lutherpfingstenErinnerungstafel in der Leipziger Thomaskirche

Frage: Welchen Einfluss hatte Eckhart auf die mystischen Wurzeln Martin Luthers?

Volker Leppin: Meister Eckhart hatte einen indirekten Einfluss. Er starb noch während ein Inquisitionsverfahren gegen ihn lief. Nachdem er posthum 1329 vom Papst verurteilt worden war, konnten seine Werke nicht so leicht verbreitet werden. Aber viele seiner Predigten sind in eine Ausgabe von Johannes Tauler eingegangen, seines Schülers. Diese Predigtsammlung wurde um 1500 mehrfach gedruckt. Ein Exemplar hiervon hat Luther in den Jahren 1515/16 intensiv studiert. Bestimmte Gedanken, die später prägend für Luther werden, die entwickeln sich im Zuge dieser Lektüre Taulers und darin indirekt auch Meister Eckharts.

Dr. Volker Leppin (*1966) ist evangelischer Theologe und Professor für Kirchengeschichte an der Universität Tübingen.

Das ganze Interview mit ihm ist hier nachzulesen:

https://www.evangelisch.de/inhalte/132810/17-03-2016/meister-eckharts-mystik-und-sein-einfluss-auf-luther 

 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich auf diesem Weg ein gutes Pfingstfest!

Werner Anahata Krebber