Das Wesen der Dinge erkennen

Bild: wikimedia/gemeinfrei

Das Wesen der Dinge, also auch sein eigenes, zu erkennen, ist die Hauptaufgabe des magischen Wissens. Wer dieses erlangt hat, wird die Naturkräfte zum Heile der Menschheit gebrauchen. Er wird auch helfend die Natur unterstützen, wo sie von selbst nicht genug zur Wirkung gelangen kann, er wird das Chaotische in ihr formen und bilden, indem er ihr seinen eigenen Charakter aufdrückt. Denn der Mensch ist, obwohl er Natur ist, weiter als sie, ist gesteigerte Natur durch die Kraft des göttlichen Geistes, der in ihm lebt. So ist Magie im Sinne Hohenheims ein inniges Versenken in die Natur, ein aktives Schauen und Erkennen, das nichts mit dem Volksaberglauben zu tun hat, ein Versenktsein, das aber noch Kraft zum Handeln und zum Gestalten des Geschauten hat, kurz gesagt, eine dynamische Theologie der Natur.

Franz Spunda (1890 – 1963) in:  Das Weltbild des Paracelsus, Wien 1925

 

MAGISCHE BLÄTTER BUCH IV
CI. JAHRGANG WINTER 2020 / 2021
4. Quartalsausgabe November, Dezember, Januar
gebunden. ISBN-Nr. 978-3-948594-04-6

HEFT 10 | November 2020
TITELTHEMA: JACOB BÖHME

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

 

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Ewig unterwegs

Vielleicht
gibt es keinen Ort,
wo wir ankommen könnten…
Vielleicht
ist das Leben
Ziel in sich selbst,
hat es eine eigene Richtung.
Leben ist dynamisch,
und jene, die leben,
sind ewig unterwegs.

Vimala Thakar (1921- 2009)

Göttlicher Abgrund

Im eigenen, als tief innerlich liegend empfundenen Abgrund stößt der Mensch, hat er sich den Weg dorthin einmal frei gemacht, auf den göttlichen Abgrund.
Beide Abgründe, der menschliche und der göttliche, rufen einander zu und herbei, und in dem dynamisch wogenden Hin-und-Her-Rufen führt und leitet der göttliche Abgrund den menschlichen in sich hinein in den Umschwung der Gottheit.

Louise Gnädinger über Johannes Tauler (* um 1300 -1361)

30 Jahre „neue“ Beginen

Die „frommen Frauen“ des Mittelalters, als „Beginen“ bekannt, waren sozial engagierte, spirituelle Frauen. Sie entwickelten eine spezifisch weibliche Mystik, vergleichbar in ihren Auswirkungen mit der Spiritualität eines Franz von Assisi und der Mystik eines Meister Eckhart. Mit ihnen formierte sich eine dynamische Frauenbewegung, die sich bereits im 13. Jahrhundert gegen Anfeindungen von Kirche und Zünften bewähren musste. Diese in der Mystik wurzelnde emanzipatorische Tradition war lange vergessen. 1985 wurde die Tradition in Essen von Gertrud Hofmann neu begründet.

Grund, sich zu erinnern:

https://mystikaktuell.wordpress.com/2010/11/21/beginen-mystikerinnen-des-tuns/

 

Mehr hier:

Gertrud Hofmann / Werner Krebber

Die Beginen – Geschichte und Gegenwart

hkdiebeginen

http://www.toposplus.de/shop/productdetailtopos.asp?productid=22060

 

 

Stein des guten Glücks

steindesgutengluecks

Der “Stein des guten Glücks” steht in Goethes Gartenhaus im Weimarer Ilmpark, wo Goethe ihn im April 1777 hat errichten lassen.

Der unten stehende Würfel soll das Statische, das Gefestigte, das Unveränderliche, das Ruhende darstellen.
Die Kugel darüber soll für das Dynamische stehen, das Bewegliche, das Wandelbare, das Schicksalhafte.

Der “Stein des guten Glücks” gilt als eines der ersten nichtfigürlichen Denkmäler in Deutschland.

Menschlicher und göttlicher Abgrund

Im eigenen, als tief innerlich liegend empfundenen Abgrund stößt der Mensch, hat er sich den Weg dorthin einmal frei gemacht, auf den göttlichen Abgrund.
Beide Abgründe, der menschliche und der göttliche, rufen einander zu und herbei, und in dem dynamisch wogenden Hin-und-Her-Rufen führt und leitet der göttliche Abgrund den menschlichen in sich hinein in den Umschwung der Gottheit.

Louise Gnädinger über Johannes Tauler (* um 1300 -1361)

Medizin und Meditation

Die Medizin ist die Wissenschaft und Kunst, das richtige innere Maß wiederherzustellen, sobald es aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und die Meditation ist die unmittelbare Wahrnehmung des richtigen inneren Maßes. Aus der Perspektive der Meditation und der ganzheitlichen Medizin würde man sagen, die Gesundheit ist kein unveränderliches Objekt, das man an sich reißen kann wie einen Ball, um ihn ins Ziel zu bringen. Sie ist ein dynamisches Fließen von Energie, mit vielen Veränderungen im Laufe eines Lebens.

Jon Kabat-Zinn (*1944)

Weisheit und Liebe

Unser Leben ist ein dynamischer Prozess, in dem wir jeden Augenblick die Richtung des Energiestroms mitbestimmen. Je bewusster und wacher wir leben, desto mehr sind unsere Entscheidungen von Weisheit und Liebe getragen.

Willigis Jäger (* 1925)