Drei
Gott von gleicher Gottheit
Bevor du sprichst…
Aus der Wüste herauskommen
Richard Rohr Bildquelle: wikimedia/gemeinfrei
Wir müssen alle davon ausgehen, dass uns auch unser Weg in die Wüste führt und dass wir genau diesen drei Dämonen ins Auge sehen müssen: dem Bedürfnis, Erfolg zu haben; dem Bedürfnis, richtig zu liegen und dem Bedürfnis, Macht zu haben und alles in den Griff zu kriegen
Bevor wir nicht diesen drei Dämonen in uns selbst ins Auge gesehen haben, gibt es keine Möglichkeit, aus der Wüste herauszukommen und das Reich Gottes zu verkündigen. Sonst verkündigen wir immer nur unser eigenes Reich. Wir benutzen das Evangelium, um uns selbst zu inthronisieren.
Richard Rohr (*1943) in: Weniger ist mehr – Wege zu einer Spiritualität des einfachen Lebens
Die Heil’gen Drei Könige aus Morgenland
Bildquelle: wikimedia / gemeinfrei
Die Heil’gen Drei Könige aus Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
„Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?“
Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern blieb stehn über Josephs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die Heil’gen Drei Könige sangen.
Heinrich Heine im „Buch der Lieder“, Die Heimkehr XXXVII, Gedichte (1817-1826)
Der Hasen und der Löffel drei…
Illustration aus dem u.a. Textdokument
Der Hasen und der Löffel drei,
und doch hat jeder Hase zwei.
Aus Asien und China über Rom soll das Motiv der drei Hasen nach Europa gekommen sein, im spätgotischen Kreuzgang des Doms von Paderborn dann in das „Drei-Hasen-Fenster“. Das Symbol für die Dreieinigkeit Gottes (Vater, Sohn, Heiliger Geist / Trinität) ist ihm wohl erst später zugesprochen worden im Zusammenhang einer christlichen Zahlenmystik. Die ursprüngliche Bedeutung soll unklar sein.
Ausführlicher beschrieben findet sich etwas zur Geschichte hier:
https://www.paderborn.de/freizeit/download/Hasengeschichte.pdf
Sicht, Meditation, Handlung
Erscheinungen, Offenheit und ihre Untrennbarkeit:
Diese drei fassen die Sichtweise zusammen.
Klarheit, Nichtdenken und Unzerstreutheit:
Diese drei fassen die Meditation zusammen.
Kein Verlangen, kein Anhaften und die Dinge zu Ende führen:
Diese drei fassen die Handlungsweise zusammen.
Milarepa (1052 – 1135)
Nähren und stützen
So wie die Erde
und die drei anderen Elemente,
zusammen mit dem Raum,
alle Wesen beständig nähren und stützen,
möge auch ich
zu einer solchen Quelle
der Nahrung und Stütze
für alle Wesen werden,
die den Raum ausfüllen,
solange noch nicht alle Wesen
den Frieden erlangt haben.
Shântideva ( 8. Jh.) im Bodhicaryâvatâra
Den vollständigen Text gibt es hier:
Nahrung und Stütze für alle Wesen
So wie die Erde und die drei anderen Elemente,
zusammen mit dem Raum, alle Wesen beständig nähren und stützen,
möge auch ich zu einer solchen Quelle der Nahrung und Stütze
für alle Wesen werden, die den Raum ausfüllen,
solange noch nicht alle Wesen den Frieden erlangt haben.
Shântideva ( 8. Jh.)
Drei Pfade
Drei Pfade
hat der Mensch in sich,
in denen sich sein Leben tätigt:
die Seele,
den Leib
und die Sinne.
Hildegard von Bingen (1098-1179) in „Scivias – Wisse die Wege“