Ich glaube an…

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Ich glaube an den Schrei des Sturms
inmitten der Kanonade des Donners.
Ich glaube an das Licht der leuchtenden Sterne,
Ich glaube an die Sonne und den Mond;
Ich glaube an den Blitz der Blitze
Ich glaube an das Gezwitscher des Nachtvogels.
Ich glaube an den Glauben der Blumen,
ich glaube an den Felsen und die Erde,
Denn in all dem erscheint deutlich
Das Werk Gottes.

Autor unbekannt

Zen bereichert niemanden…

Zen bereichert niemanden. Es gibt keine Leiche zu finden. Die Vögel kommen vielleicht und kreisen eine Zeit lang an dem Ort, an dem man sie vermutet. Aber sie gehen bald woanders hin. Wenn sie weg sind, erscheint plötzlich das „Nichts“, der „Nicht-Körper“, der da war. Das ist Zen. Es war die ganze Zeit da, aber die Aasfresser haben es übersehen, weil es nicht ihre Art von Beute war.

Thomas Merton 1964 über die Ernsthaftigkeit des Zen und seine Untauglichkeit für trendige Dilettanten. In: Thoughts of the East

Nach dem ausrichten was verborgen ist

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Die vertiefte Erkenntnis der verborgenen Dinge, die die Seele über die Dinge der Erscheinungen hinaus zum wahren Wesen führt, ist wie eine hell-dunkle Wolke, die alles Sichtbare verdunkelt, und die Seele dazu anleitet und hinführt, sich nach dem auszurichten, was verborgen ist.

Gregor von Nyssa ( ca. 335/340 –  394 oder später)

Töne und Schweigen

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Musik ist der Ort
an dem sich
Töne und Schweigen begegnen.

Toshio Hosokawa (* 1955)

Gefunden habe ich dieses Zitat auf der Seite von Beate Schmalbrock: http://klangturm.eu/Klangturm-Malakoff/

„…Von Hosokawas musikalischem Denken, der Hinwendung zu traditionellen japanischen Texten, seiner Idee melodischer Kantabilität, die mit Idealen der Kalligraphie und der Tuschmalerei verknüpft ist, seiner besonderen Auffassung von Natur, Einflüssen des Buddhismus sowie der Kyoto-Schule mit ihrem Versuch, Zen und westliche Philosophie, Buddhismus und Ontologie (Existenzphilosophie) zusammenzudenken, ist immer wieder die Rede. …“

Diese Erläuterungen zum Werk fand ich hier: https://www.wolke-verlag.de/musikbuecher/toshio-hosokawa-stille-und-klang-schatten-und-licht/

Alles durch den Einen betrachten

Symeon / Bild: Archiv

Wer dem Einen blind ist,
der ist es in allen Dingen.
Wer den Einen sieht,
der schaut alle Dinge.
Da er in dem Einen ist,
sieht er das Ganze.
Da er in dem Ganzen ist,
ist er von allem losgelöst.
Wer den Einen sieht,
betrachtet alles, sich selbst,
die Menschen und die Dinge,
durch den Einen.

Symeon der Neue Theologe (949 – 1022)

Der Menschen Gebäu ist nichts als ein Steinhaufen

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Also ist der Menschen Gebäu nichts als ein Steinhaufen. Und all ihr Tempel und Kirchen und die Ding werden zergehn. Allein der: Tempel, in dem Gott wohnet, der bleibt: das ist der Mensch.

Paracelsus / Theophrastus Bombast von Hohenheim (1493 oder 1494 – 1541)

Gottesklugheit

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Hier löst sich ein
in Gott fortgeschrittener Mensch
von überständigem Brauch,
von dem, worüber Gott mit uns hinauswill
und schon hinaus ist.

Frömmigkeit ist eine Art Klugheit,
sie ist Gottesklugheit.

Thomas Mann (1875 – 1955) in „Joseph und seine Brüder“

Als sprächest Du zu Dir selber

Welches Glück,
welche Geborgenheit,
welche Seligkeit,
wenn jemand Dir zuhört,
zu dem Du zu sprechen wagen darfst,
als sprächest Du zu Dir selbst.

Aelred von Rievaulx (1110 – 1167)

https://zuhoerer-ruhr.com/

Kontakt: zuhoerer@email.de