Anima Christi – Das Lieblingsgebet von Ignatius

Seele Christi, heilige mich!
Leib Christi, erlöse mich!
Blut Christi, tränke mich!
Wasser der Seite Christi, wasche mich!

Leiden Christi, stärke mich!
O guter Jesus, erhöre mich!
Verbirg in deinen Wunden mich!

Von dir lass nimmer scheiden mich!
Vor dem bösen Feind beschütze mich!
In meiner Todesstunde rufe mich!
Und lass zu dir dann kommen mich,
damit ich möge loben dich
mit deinen Heiligen ewiglich!
Amen.

Das mittelalterliche Christusgebet wurde erstmals 1314/1320 in England in lateinischer Sprache bezeugt. Vermutlich ist es irischen Ursprungs. Anima Christi war eines der Lieblingsgebete des Ignatius von Loyola, der es an den Beginn seiner Geistlichen Übungen („Exerzitien“) stellte.

Mehr zu dem Text hier: https://www.hjhaering.de/anima-christi-einem-gebetstext-auf-der-spur/

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Aus der Mitte strahlt die Lebenssonne

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Theresa von Avila hat die geheime Kammer der Seele mit einem Schloss verglichen, das sieben kristallklare Gemächer umschließt.

Die heilige Theresa spricht von der Anziehungskraft der sieben Gemächer, die alle, bis zum letzten, erforscht werden sollen.

„Ihr müsst wissen“, sagt sie, „dass man auf sehr verschiedene Weise im Schlosse hausen kann. Sehr viele Seelen leben nur in der äußeren Einfriedung des Schlosses, in dem die Wächter wachen, die es beschützen. Viele Seelen betreten das Schloss gar niemals und kennen die Reichtümer nicht, die es birgt; auch nicht die Zahl seiner Gemächer…
„Wenn die Seelen endlich die nächstliegenden Gemächer betreten, nehmen sie allzuviele Schlangen mit sich.“

„Aus der Mitte des Schlosses“, schließt Theresa ihre Beschreibung, „strahlt die Lebenssonne ihr Licht aus in alle Gemächer.“

Frederic Lionel (1908 – 1999) in: Abendland – Hüter der Flamme. Remagen, o.J. Kapitel XV, Die Urquelle des ewig Wahren, S. 141-142