Meditation in Ost und West

Der Osten hat die ewige Wiederkehr derselben Bedingungen und ähnlicher Ereignisse entdeckt. Der Westen hat den Wert der Einzigartigkeit jedes Ereignisses und jeder existenziellen Situation entdeckt. Der Osten hielt seinen Blick auf den kosmischen Hintergrund gerichtet, der Westen auf den individuellen Vordergrund. Das vollständige Bild aber vereint Vordergrund und Hintergrund, indem es beide zu höherer Einheit verschmilzt. Der vollständige Mensch – der Mensch, der heil, oder ganz, geworden ist (und darum »heilig«) – vereint das Universelle mit dem Individuellen, die Einzigartigkeit des Augenblicks mit der Ewigkeit der zyklischen Wiederkehr von Konstellationen und existenziellen Situationen.

Im Wissen um die Unsterblichkeit hat der Osten das irdische Leben vernachlässigt. Im Wissen um die Einzigartigkeit und den Wert des gegenwärtigen Augenblicks hat der Westen das Unsterbliche vernachlässigt. …

Beginn des längeren Textes „Meditation“ von Lama Anagarika Govinda

Der vollständige Beitrag von Anagarika Govinda kann hier gelesen werden:

XIII. MAGISCHE BLÄTTER BUCH | Frühjahr 2023

CIV. Jahrgang Frühjahr 2023 | Spuren (2) (Februar | Heft 37)

EINZELBUCH, 310 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten)ISBN-Nr. 978-3-948-5941-69

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIII

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Weg des Erwachens

Foto: (c) wak

Den Weg des Erwachens ergründen heißt
sein eigenes Selbst ergründen.
Sein eigenes Selbst ergründen heißt
sein eigenes Selbst vergessen.
Sein eigenes Selbst vergessen heißt
mit allen Bedingungen im Einklang zu sein.
Mit allen Bedingungen im Einklang zu sein
ist die Aufhebung von Geist/Körper
des Selbst und des Anderen.
Dann bleibt keine Spur von Verwirklichung.
Und diese spurlose Verwirklichung
setzt sich fort ohne Ende.

Eihei Zenji Dogen (1200 – 1253)

Pfad des Erwachens

Foto: (c) wak

Wenn die Welt und ihre Bewohner
von Bösem erfüllt sind,
dann verwandle die ungünstigen Bedingungen
in den Bodhi-Pfad, den Pfad des Erwachens.

Aus den „Sieben Punkten der Geistesschulung“

Mehr hier: https://pyar.de/produkt/bodhichitta-das-erwachte-herz/ oder hier:
https://info-buddhismus.de/PDF/Wurzeltext.pdf

Fritz Stuckenberg: Golgatha

Fritz Stuckenberg (1881 – 1944) , Golgatha, um 1921, Öl auf Leinwand

„… Durch schwere Krankheit und ökonomische Not gezwungen, kehrte Fritz Stuckenberg 1921 nach Delmenhorst zurück. Hier, im ‚finsteren Delmenhorst‘ (Brief an den flämischen Dadaisten Paul van Ostaijen) unter zunehmend politisch und persönlich drückenderen Bedingungen entwickelte er das konstruktive und spirituelle Spätwerk. 1927 stellte er zusammen mit der Künstlergruppe ‚Der Fels‘ in der Städtischen Gemäldegalerie Bochum aus. …“ (wikipedia)

MAGISCHE BLÄTTER BUCH V
CII. JAHRGANG FRÜHJAHR 2021

gebunden. ISBN 978-3-948594-06-0 – 20,00 €

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Das Herz weit werden lassen

Lassen wir unser Herz ganz weit werden,
damit wir wahrnehmen können,
dass die Bedingungen
für unser Glücklichsein
schon da sind
und die Ungerechtigkeit, die Grausamkeit
oder Gemeinheit nicht ausreichen werden,
um unser Leben zu zerstören.

Thich Nhat Hanh (*1926)

Eine Welle im Ozean

Eine Welle im Ozean scheint in gewisser Hinsicht eine unterscheidbare Identität zu besitzen: Anfang und Ende, Geburt und Tod. Auf andere Weise betrachtet, existiert die Welle nicht wirklich, sondern ist einfach das Verhalten von Wasser, „leer“ von eigenständiger Identität, aber „voll“ von Wasser.

Wenn sie wirklich über die Welle nachdenken, erkennen sie, dass sie von Wind und Wasser zeitweilig hervorgerufen wird und abhängig ist von einer Reihe sich dauernd verändernder Bedingungen. Sie verstehen auch, dass jede Welle mit jeder anderen verbunden ist.

Sogyal Rinpoche (*1948)