
Es ist meine Hoffnung,
dass wir aufwachen aus dem Traum,
isolierte Einzelwesen zu sein,
und die Kräfte in uns wecken,
die uns heilen.
Willigis Jäger (1925 – 2020)
Warum nicht jetzt aufwachen? Worauf wartest du? Entschließe dich dazu, genau jetzt aufzuwachen und erlaube deinem Verstand, in dein Herz, in das Reine Gewahrsein einzugehen. Tue es. Einige von euch fragen immer noch, wie man das macht. Durch Stille. Den Moment erleben, das Jetzt, die Realität. Nichts geschieht Jetzt. Niemand leidet. Jetzt ist der einzige Moment, den du hast. Verweile im Jetzt. Alles ist genau jetzt perfekt. Fühle es. Denke nicht darüber nach. Fühle es. Es gibt kein Gestern, es gibt kein Morgen. All deine so genannten Sinne sind transzendiert. Keine Vergangenheit und keine Zukunft. Du bist jetzt vollkommen lebendig. Genau jetzt. Genieße es.
Robert Adams (1928 – 1997)
Was Aufwachen letztlich geschehen ließ, war Gnade und nicht mein Verdienst, nicht „der Lohn meiner Arbeit”. Du fragst nun: „Was ist Gnade?” Gnade ist überall. Gnade ist wie der Atem Gottes. Nur haben wir vor die Gnade Stellwände gestellt, haben uns mit Ideen umgeben, uns in unserer kleinen Welt mit ihren klaren Strukturen von richtig und falsch eingerichtet. Wir haben uns mit Zielen und Wünschen möbliert. Da war kein Platz mehr für die Gnade, kein Platz mehr für den Atem Gottes. Alles was wir tun können, ist Platz zu schaffen, und dennoch ist es dann Gnade, die geschieht. Wenn die Stellwände weggeräumt sind, muss nur noch der verschwinden, der sie weggeräumt hat. Und dann ist der Weg frei für die Gnade, dann ist nur noch Gnade da, und plötzlich siehst du, dass nie etwas anderes da war. Dann ist die Tür offen für Gott, für Wahrheit, für Freiheit. Die Gnade ist es dann, die wirkt, die erkennen lässt, denn du bist nicht mehr da. In den Armen des Geliebten liegst du aufgelöst und bist nicht mehr da. Wenn jemand sagen würde, er hätte ES erreicht, wenn jemand prahlen würde, er hätte ES durch seine Anstrengung verdient, so müsste ich ihn fragen: „Wer, wer hat ES erreicht? Wer, wer hat ES verdient? Ist denn da irgend jemand, der verdienen, der sich mühen könnte? Und falls da vielleicht mal einer war, ist denn der jetzt noch da, bist du noch da, ist der noch da, der sich da mühte? Und wenn nein, was hatte der dann von den Mühen, was war sein Gewinn? Und wenn ja, was hast du dann erreicht?” So muss es also Gnade sein, die da geschieht. Den letzten Schritt tut Gott allein, denn du bist nicht mehr da.
Pyar Rauch (*1960)
Darum soll sich keiner selber stockblind machen,
denn die Zeit der Wiederbringung,
was der Mensch verloren hat,
die ist nunmehr vorhanden,
die Morgenröte bricht an.
Es ist Zeit, vom Schlafe aufzuwachen.
Jakob Böhme (1575-1624) in: Morgenröte im Aufgang, 13, 4, 1612
Gefunden habe ich dieses Zitat hier: https://blog.nootheater.de/2018/02/26/buch-der-freunde-xxxvii/
Mein Innerstes,
höre mir zu,
der größte Geist,
der Lehrer ist nah,
wache auf, wache auf!
Renne zu seinen Füßen –
er steht gerade jetzt
ganz nah bei dir.
Millionen von Millionen
von Jahren hast du geschlafen.
Warum nicht
heute Morgen aufwachen?
Kabir (1440-1518)
Gefunden habe ich das Zitat in dem Buch von Vincento Kavod Altepost: Grundlegende Gutheit – Innere Freude – Ein beschenktes Leben:
https://mystikaktuell.wordpress.com/2018/01/24/grundlegende-gutheit-innere-freude-buchtipp-v/
Mystische Erkenntnis
geschieht immer
im Loslassen.
Das kann beim Aufwachen,
am Strand beim Sonnenaufgang
oder in einer tiefen Meditation geschehen.
Es geht um Wahrnehmung.
Es geht um Loslassen und Leerwerden.
Aus der Einladung zu einem Seminar „Wege zu mystischer Erkenntnis“
Es ist meine Hoffnung,
dass wir aufwachen aus dem Traum,
isolierte Einzelwesen zu sein,
und die Kräfte in uns wecken,
die uns heilen.
Willigis Jäger (*1925)
Erzähle mir, oh Schwan, Deine alte Geschichte!
Woher kommst Du?
Wohin willst Du fliegen?
Wo wirst Du Dich ausruhen, Schwan?
Und was suchst Du?
Auch diesen Morgen, oh Schwan,
wach auf, erhebe Dich und folge mir!
Da gibt es ein Land,
wo kein Zweifel und keine Sorge regieren,
wo der Terror des Todes nicht mehr herrscht.
Dort blüht der Frühlingswald!
Und der duftende Wohlgeruch „Er ist Ich“ ist geboren im Wind:
Dort taucht die Biene tief ins Herz ein
und verlangt nach keiner anderen Freude.
Kabir (1440 – 1518)
Eine englischsprachige Übertragung von Rabindranath Tagore (1861-1941) findet sich hier:
https://mystikaktuell.wordpress.com/2012/01/15/awake-arise-and-follow-me/