Religiöse Erfahrung ist absolut. Man kann darüber nicht diskutieren. Man kann nur sagen, dass man niemals eine solche Erfahrung gehabt habe. Wer sie hatte, wird sagen: ‚Ich bedauere, aber ich hatte sie‘. Und damit wird die Diskussion zu Ende sein. Es ist gleichgültig, was die Welt über die religiöse Erfahrung denkt; derjenige, der sie hat, besitzt den großen Schatz einer Sache, die ihm zu einer Quelle von Leben, Sinn und Schönheit wurde, und die der Welt und der Menschheit einen neuen Glanz gegeben hat.
C. G. Jung (1875 – 1961) in: Zur Psychologie westlicher und östlicher Religion, Band II, Olten 1971, S. 116
Auch einem Fundamentalisten kann vermeintl. tiefe, religöse Erfahrung widerfahren, mit der sie ihre Mission, im Namen „des Guten“ Böses zu tun, rechtfertigen, und genau hier unterlief dem C.G. Jung ein kategorialer Fehler, nämlich eine Prä-trans-Verwechslung. Es ist eben nicht gleichgültig und noch lange nicht „der Welt“. Lieben Gruß.
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