Überfließende Himmel verschwendeter Sterne
prachten über der Kümmernis. Statt in die Kissen,
weine hinauf. Hier, an dem weinenden schon,
an dem endenden Antlitz,
um sich greifend, beginnt der hin-
reißende Weltraum. Wer unterbricht,
wenn du dort hin drängst,
die Strömung? Keiner. Es sei denn,
dass du plötzlich ringst mit der gewaltigen Richtung
jener Gestirne nach dir. Atme.
Atme das Dunkel der Erde und wieder
aufschau! Wieder. Leicht und gesichtslos
lehnt sich von oben Tiefe dir an. Das gelöste
nachtenthaltne Gesicht giebt dem deinigen Raum.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926) im April 1913, Paris
Hier in einer Interpretation von Hannelore Elsner:
Wie ich die Gedichte von Rilke liebe. Sie rühren in mir Demut, stechenden Schmerz und unendliche Schönheit zugleich.
Ich mag auch die Interpretation von Frau Elsner: https://www.youtube.com/watch?v=zpAUPxz_3SU
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